87 Menschen haben seit Anfang Juni 2015 bei Bergunfällen in den Österreischen Alpen ihr Leben verloren. Das sind 18 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Einen wesentlichen Grund für die deutliche Zunahme der tödlichen Unfälle sieht Karl Gabl, der Präsident des Österreichischen Kuratoriums für alpine Sicherheit, bei den Bergsportlern selbst.
"Unfälle haben immer auch mit Selbsteinschätzung zu tun. Ich vermute, dass sich viele zu schwierige Touren zutrauen und sich technisch überfordern", so der renomierte Meteorologe in der Onlineausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Einen Beleg für seine These sieht Gabl im starken Anstieg der Stolperunfälle, die gut die Hälfte aller tödlichen Unfälle dieses Jahres ausmachen. Wer müde und ausgepowert ist, könne sich nicht mehr so gut konzentrieren - und begehe daher leicht Fehler, so der "Wetterpapst". Gabl rät daher allen Bergsportlern, sich langsam an längere (und schwerere) Touren heranzutasten.
Auch die vielen Gewitter in diesem Sommer könnten nach Einschätzung des Kuratoriums-Präsidenten eine Erklärung für die Zunahme sein.
"Sind die Böden aufgeweicht, können Steine ausbrechen, wenn ein Bergsteiger darauf tritt. Im schlimmsten Fall stürzt der Bergsteiger ab", so Gabl.
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Kommentar schreibenIch würde vermuten, dass wegen des meist guten Wetters in diesem Sommer viel mehr Bergsteiger und Bergwanderer unterwegs sind und deshalb schon rein statistisch die Wahrscheinlichkeit für Unfälle steigt.