In Deutschland noch relativ unbekannt, gehört Clif Bar in den USA längst zu den Big Playern unter den Nahrungsergänzungsmittel-Produzenten. Das 1992 von dem US-Sportler Gary Erickson im kalifornischen Berkeley gegründeten Unternehmen erwirtschaftet mit seinen Energie- und Regenerationsriegeln inzwischen einen Jahresumsatz von rund 500 Millionen US-Dollar.
Fast ebenso beachtlich wie die Bilanz liest sich auch die Liste an Athleten, die von dem Familienbetrieb in die hauseigene Sponsoring-Mannschaft geholt wurden. Neben Profisportlern aus den Bereichen Trailrunning, Rennrad, BMX, Mountainbike, Triathlon, Surfen, Snowboarding findet sich auch nahezu die gesamte US-Kletterelite im "Team Clif Bar" wieder, darunter Chris Sharma, Alex Honnold, Dean Potter, Steph Davis, Cedar Wright und Timmy O'Neill.
Während erstgenannter auf der Team-Website noch geführt wird, trifft das für Honnold, Potter, Davis, Wright und O'Neill nicht mehr zu. Nach Recherchen des renommierten US-Klettermagazins Rock & Ice aus einem einzigen Grund: Alle fünf Profis sind Free Solo-Begehungen alles andere als abgeneigt. Auch wenn das Unternehmen die Streichung bis dato nicht offiziell kommentieren wollte, so bestätigte ein Pressesprecher indirekt die Vermutung von Rock and Ice.
Im Bereich des Sponsoring wolle sich Clif Bar zukünftig wieder auf die traditionellen Stilformen des Sports konzentrieren, lies der Sprecher nach Anfrage durchblicken. Da passen Leute wie Honnold und Potter, die mit ihren waghalsigen Solo-Aktionen regelmäßig Kopf und Kragen riskieren, offensichtlich nicht mehr zum gewollten Markenimage.
Für Clif Bar könnte die "Kurskorrektur" allerdings ordentlich nach hinten losgehen. Denn nicht nur in der US-Klettercommunity hat die Entscheidung des Riegel-Krösus inzwischen einen gewaltigen Shit-Storm ausgelöst.
Quelle: rockandice.com / tagesanzeiger.ch