Und: Ermittlungen gegen Schweizer Bergführer

Erneut Lawinenunglück in Tirol

Zwei Freerider aus Hessen kommen am Arlberg durch ein Schneebrett ums Leben.

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Medienberichten zufolge waren die beiden Männer im Alter von 45 und 61 Jahren Teil einer fünfköpfigen Gruppe, die am Freitag in Begleitung eines Bergführers im Skigebiet St. Anton abseits der gesicherten Pisten unterwegs waren.

Im Bereich des "Hinteren Rendls" fuhren die Variantenfahrer einzeln in einen Steilhang ein. Nachdem der Gruppenletzte in die Flanke gequert war, löste sich ein gut 75 Meter breites Schneebrett. Während ein Skifahrer nur zum Teil von den Schneemassen verschüttet wurde (und von seinen Begleitern befreit werden konnte), kam für die zwei Hessen, die beide mit einem Lawinenairbag ausgerüstet waren, jede Hilfe zu spät.

<p>Zwei deutsche Freerider mussten am 17. März bei einem Lawinenunglück am Arlberg ihr Leben lassen.</p>

Zwei deutsche Freerider mussten am 17. März bei einem Lawinenunglück am Arlberg ihr Leben lassen.

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Sie konnten wenig später von den alarmierten Rettungskräften nur noch tot aus einer Tiefe von rund zweieinhalb Metern aus dem Schnee geborgen werden.

Damit sind allein in Tirol innerhalb weniger Tage sieben Menschen durch Lawinen tödlich verunglückt. 

Ermittlungen gegen Bergführer eingeleitet

Am 15. März waren bereits vier Tourengeher bei einem Lawinenabgang in den Tuxer Alpen ums Leben gekommen. Sie waren Teil einer achtköpfigen Gruppe aus der Schweiz, die in Begleitung eines Bergführers eine Tour zum Jochgrubenkopf (2453m) unternommen hatte.

<p>Drama am  Jochgrubenkopf: Hier konnten am 15. März vier Tourengeher aus der Schweiz nur noch tot aus den Schmeemassen geborgen werden.</p>

Drama am  Jochgrubenkopf: Hier konnten am 15. März vier Tourengeher aus der Schweiz nur noch tot aus den Schmeemassen geborgen werden.

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Bei der Abfahrt über die steile Nordflanke hatte sich ein riesiges Schneebrett gelöst, durch das alle acht Tourengeher verschüttet bzw. teilverschüttet wurden. Dem Bergführer und drei weiteren Teilnehmer gelang es, sich selbst aus den Schneemassen zu befreien, vier Verschüttete konnten allerdings - nach langer Suche - nur noch tot geborgen werden.

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat am Montag Ermittlungen gegen den Schweizer Bergführer wegen grob fahrlässiger Tötung eingeleitet. Rudi Mair, Leiter des Lawinenarndienstes Tirol, hatte zuvor die Entscheidung des verantwortlichen Bergführers, den schattigen, teilweise über 40 Grad steilen Nordhang abzufahren, öffentlich kritisiert.

Der Verband österreichischer Berg- und Schiführer zeigt sich empört. "Ich schäme mich, dass Kollegen via Medie­n vorverurteilt werden, ohn­e dass man genauere Fakten kennt", so der Vorsitzende des Verbandes, Robert Span. 

Die Aufgabe eines Lawinenwarndienstes sei es, "einen Lagebericht zu erstellen und über die herrschende Lawinengefahr zu informieren. Aber es ist nicht seine Aufgabe, bei einem Unglück zu werten und zu beurteilen", erläutert Österreichs oberster Bergführer. 

Seinen Kollegen aus der Schweiz nimmt Span gegen die Vorverurteilungen in Schutz: "Selbst bei Anwendung der defensivsten Tourenplanungsmethode, der elementaren Reduktionsmethode von Lawinenpapst Werner Munter, ist die Entscheidung für den Jochgrubenkopf immer noch nachvollziehbar und vertretbar."

Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol kündigte an, dass es ein klärendes Gespräch mit dem Bergführerverband geben werde.

1 Kommentar

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Wunderer

Letztes Jahr gab es bei Stufe 3 ein sehr schweres Lawinenunglück im Wattener Lizum, bei dem leider 5 Tourengeher gestorben sind. Die Ermittlungen gegen die (tschechischen) Möchtegernbergführer wurde, soweit ich informiert bin, an Tschechien weitergegeben. Meine Frage: Wird hier mit unterschiedlichem Maß gemessen?
Mit der Bitte auf eine öffentliche Antwort.