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Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte, kurz LVS-Geräte, werden seit über 30 Jahren weiterentwickelt. Das Grundprinzip ist allerdings bisher das Gleiche geblieben: Ein im Gerät befindlicher Kern mit einer Spule sendet an einem Ende (Pol) Strahlen aus, die aufgrund von physikalischen Gesetzen versuchen, schnellstmöglich zum anderen Pol zu gelangen. Beim Austritt aus dem Kern werden diese elektromagnetischen Strahlen gebeugt und erzeugen so ein dreidimensionales Feld, das vereinfacht ausgedrückt die Form von einem Ei hat.
Jedes Gerät sendet etwa ein Mal pro Sekunde auf einer Wellenlänge von 457 Kilohertz. Das Signal dauert rund 70 bis 300 Millisekunden, dann folgt eine Pause bis zum nächsten Signal. Wie angesprochen, strahlen elektromagnetische Feldlinien nicht in alle Richtungen gleich, also geradlinig aus, sondern in Schleifen.
Den Suchvorgang kann man sich technisch vereinfacht und bildlich gesprochen ungefähr so vorstellen: Mit dem Empfänger schaut man wie durch ein Rohr (die Antenne) auf die ausgesendeten Strahlen. Je nachdem, in welche Richtung man das Rohr hält, sieht man mehr oder weniger Strahlen. Verständlicherweise sieht man dann am meisten, wenn die Achsen des Rohrs parallel zu den Strahlen liegen, da jetzt am meisten Strahlen eingefangen werden können.
Aktuelle LVS-Geräte aus unserem Test stellen wir euch hier im Detail vor:
Und am wenigsten, wenn sie quer zueinander stehen. Jetzt rasen die Signale nämlich an der Rohröffnung vorbei, ohne ins Innere zu gelangen. Problematisch ist dabei auch, dass es mehrere Stellen mit maximalem Empfang gibt. Nachdem diese Problematik erkannt war, entwickelte man Geräte mit zwei Antennen. Mit einem zweiten Rohr, also einer zweiten Antenne, die im 90-Grad-Winkel zur ersten Antenne steht, kann man den Signalempfang natürlich deutlich verbessern. Denn wie bei der Ortsbestimmung mit dem Kompass lassen mehr Werte eine wesentlich genauere Richtungs-Angabe zu.
Im Nahbereich, also bei der Feinsuche vor allem im Bereich über dem Verschütteten, tun sich jedoch auch die beiden über Kreuz liegenden Antennen schwer, da hier die Feldlinien senkrecht auf sie treffen. Abhilfe schafft eine dritte Antenne, die ihrerseits senkrecht zu den beiden anderen steht. Ohne diese dritte Antenne kann es sehr schwer werden, aufgrund mehrerer Stellen mit maximalem Empfang eine genaue Ortung des Verschütteten vorzunehmen.
Suche per LVS-Gerät: Die gute Lage macht’s@(zwischenHeadlineTag)>
Digitale Drei-Antennen-Geräte wie das Mammut Barryvox, das Black Diamon Guide, das Pieps DSP Sport oder das Arva EVO5 oder NEO Pro sind also "State of the Art". Sie kommen am besten mit den verschiedensten Koppellagen zurecht - so wird die Ausrichtung der Antennen von Sender und Empfänger zueinander bezeichnet. Ein-Antennen-Geräte gehören aussortiert - oder man nutzt sie zum Üben indem man sie im Schnee versteckt und mit dem modernen Gerät sucht.
Die für die Geräte schwierigste Lage besteht dann, wenn der Sender senkrecht steht. Das senkt die Reichweite des Empfangsgeräts stark. Einige Ortovox-Modelle sind mit Lagesensoren ausgestattet, die ermitteln, wie die Antennen im Raum stehen, und dann auf die günstigste, nicht senkrecht stehende Sendeantenne umschalten. Smart Antenna Technology wird das genannt.
Auch an die Situation der Mehrfach-Verschüttung haben sich die Hersteller gewagt. Hier senden mindestens zwei oder mehr Geräte und es kommt zu sich überlagernden Signalen. Moderne LVS-Geräte sind in der Lage, die eintreffenden Signale genau zu analysieren und ihnen sozusagen einen digitalen "Fingerabdruck" zuzuweisen.
LVS-Geräte mit Zusatzfunktionen@(zwischenHeadlineTag)>
Je visueller ein Gerät die Verschütteten-Situation darstellt, desto einfacher tut sich der Suchende. Einige teure Geräte bieten daher einen 360-Grad-Überblick über alle Verschütteten mit Angabe der eigenen Position. Mittlerweile gibt es auch Geräte wie das Ortovox Diract Voice, die per Sprachsteuerung die Suche nach dem Verschütteten anleiten wie die Sprachgeführte Navigation auf dem Smartphone. Mittlerweile lassen sich auch viele moderne Geräte per Bluetooth auf den neuesten Firmware-Stand bringen - auch Zuhause und nciht nur beim Fachhändler.
Und eines bleibt trotz Digitalisierung bei LVS-Geräten unabdingbar: die Einschätzung der Lawinensituation vor Ort und der sichere Umgang mit dem LVS- Gerät.
Schnee ist die Grundage für Lawinen. In unserem SchlauBERGER erfahrt ihr einiges Interessantes zum weißen Gold:
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