Der Picu Urriellu (2518m), eher bekannt unter dem Namen "Naranjo de Bulnes", ist der bedeutendste Berg der Picos de Europa. Ein markanter Monolith aus Kalkstein mit zahlreichen Kletterrouten an allen vier Wänden.
Für die Spanier ist der Picu Urriellu vergleichbar mit dem Eiger oder El Capitan: Ein mythischer Berg mit einer langen Klettertradition. Die Erstbesteigung gelang dem spanischen Politiker Pedro José Pidal in Begleitung des Hirten und Bergführers Gregorio Pérez Demaría, genannt El Cainejo am 5. August 1904.
Sie stiegen dabei durch die Nordwand ohne einen Haken zu schlagen auf einer Route, die heute als "Vía Pidal-Cainejo" bezeichnet wird. 1906 folgte der Deutsche Gustav Schulze, der die Ostwand in dreo Stunden solo durchstieg.
In den 1960er-Jahren verliefen zwei Winterbegehungen tragisch: die erste Seilschaft verunglückte tödlich durch einen Ausbruch des kompletten Standplatzes, die zweite Seilschaft erfror nach elf Tagen in der Wand.
Im Winter 1983 blieben Miguel Ángel Diez und José Luis Garcia Gallego 69 Tage nonstop in der Wand (Weltrekord) und eröffneten "Sueños de Invierno" ("Winterschlaf"), die erste A4+-Route Spaniens. Seit dieser Zeit verfolgen die spanischen Medien sämtliche Besteigungen mit großem Interesse.
Thomas Huber (47) und sein 22 Jahre jüngerer Seilpartner Fabian Buhl benötigten am 23. September gerade einmal neun Stunden, um dieses legendäre Route (8a) rotpunkt zu begehen.
Vor dem spektakulären Durchstieg hatte sich das Duo allerdings fünf Tage Zeit genommen, um sich in aller Ruhe die Schlüsselstellen der äußerst dürftig abgesicherten Route anzusehen.
1 Kommentar
Kommentar schreibenUi..69 Tage in einer Wand...ganz schön krass die Jungs damals.
Da wäre mir eine Begehung in 9 Stunden auf jeden Fall lieber. ;-)
Glückwunsch an Alex und Fabian!