Über 250 Climbing-Sherpas haben es in diesem Frühjahr auf das Dach der Welt geschafft. Doch wer von ihnen gehofft hatte, für diese Leistung - wie seit dem Jahr 2002 üblich - eine Gipfelurkunde zu erhalten, sieht sich getäuscht.
Nach Informationen der Himalayan Times, die Stefan Nestler in seinem Blog aufgreift, verweigert das nepalesische Tourismusministerium die Ausstellung des begehrten Dokuments.
Als Begründung wird angeführt, dass die Zertifikate jedem Teammitglied einer erfolgreichen Expedition zustehen würde. Die Climbing Sherpas, die sich um die Versicherung der Normalroute kümmern oder Kunden auf den Gipfel begleiten, seien, so die Behörde, im engeren Sinne jedoch keine "richtigen" Expeditionsmitglieder.
Laxman Sharma, Direktor des Ministeriums, verweist auf einen Passus aus der Mountaineering Expedition Regulation. In den seit 14 Jahren gültigen Bestimmungen heißt es, dass nur diejenigen Bergsteiger als (vollwertige) Expeditionsmitglieder gelten, die ihre Besteigungslizenz auch selbst gezahlt hätten.
Demnach werden auch alle Sherpas, die in diesem Jahr an anderen Bergen Nepals über 6500 Meter Höhe ihrer Arbeit nachgegangen sind, keine Urkunde erhalten.
"Was die Regierung dabei reitet, ist mir völlig schleierhaft. Sie setzt ein schlimmes Signal. Es ist ein Schlag ins Gesicht der Sherpas. Sind sie nach Meinung der Verantwortlichen in Kathmandu etwa Bergsteiger zweiter Klasse? Sollen die Sherpas dafür bestraft werden, dass sie am Everest ihr Geld verdienen? Dann dürfte das Ministerium auch westlichen Bergführern keine Gipfelurkunde mehr ausstellen dürfen."
3 Kommentare
Kommentar schreibenSeltsame Art mit den Menschen umzugehen, die für zahlende Kundschaft im Land sorgen!
Das ist traurig - ich kannte einige Sherpas die da oben arbeiten, eine Sauerei
Genau so ist es. Tragen die ganzen Lasten hinauf und bekommen nur Geld als Anerkennung. Es ist traurig wie diese Tourismusveranstalter aus alles Profit schlagen.