Über 400 Bergsteiger haben es in diesem Frühjahr auf den Gipfel des "dritten Pols" geschafft - nach zwei desaströs verlaufenden Jahren, in denen alle Expeditionen abgesagt und insgesamt 35 Tote auf nepalesischer Seite zu beklagen waren, wurde in Kathmandu daher auch wieder der "Tag des Mount Everest" zelebriert.
Seit 2008 wird am 29. Mai, dem Tag der Erstbesteigung durch Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay, das Fest begangen.
Am Sonntag wurden von Premierminister Sharma Oli im Rahmen der neunten Ausgabe des "Everest Day" auch neun Sherpas geehrt, die zu Beginn der Saison die Normalroute für die Expeditionen präpariert hatten.
"Die erfolgreichen Besteigungen in diesem Jahr [...] haben unserem Bergtourismus geholfen, sich fast wieder auf das vorherige Niveau zu erholen“, freut sich Prem Rai vom nepalesischen Tourismusministerium.
Ang Tshering Sherpa, Präsident des nepalesischen Bergsteiger-Verbandes ergänzt: "Die gute Saison in diesem Jahr hat uns viel Mut gemacht. Wir freuen uns auf lebhafte Klettersaisons in der Zukunft."
In diesem Jahr hatten insgesamt 689 Bergsteiger eine Besteigungslizenz für die Everest-Südseite erhalten, davon allein 289 Ausländer. Über zwei Drittel erreichten schließlich den Gipfel.
Eine beeindruckende Bilanz. Der Rekord aus dem Jahr 2013, mit 539 erfolgreichen Besteigungen, konnte allerdings nicht eingestellt werden.
Reinhold Messner lassen diese Zahlen schon länger kalt: "Dort oben sind nur noch Abenteuer-Shows und Rekorde interessant geblieben. Nicht nur die schnellste Besteigung, der längste Aufenthalt am Gipfel, auch der lästigste Stau am Grat zählt", so der Südtiroler gegenüber Bild.de.
Trotz aller Euphorie in Kathmandu: Auch in diesem Jahr hat der Everest wieder mehrere Tote gefordert. Ein Niederländer, eine Australierin, ein Nepalese sowie drei Inder ließen auf dem "Dach der Welt" ihr Leben.
5 Kommentare
Kommentar schreibenich finde es gut das Nepal dadurch eben eine konstante Einnahmequelle hat, die auch bitter nötig ist..
Allerdings find ich es belustigend wie drittklassige "Bergsteiger"
die am Wochenende im Allgäu ihre Hügel abwandern diese Art von Extrembergsteigen abtun.
Geht mal selbst dahin macht einen 8000er und dann dürft ihr mitreden.
Natürlich ändern sich die Zeiten, Ausrüstung wird besser, Wege und Gletscher werden zunehmend präpariert das ist halt einfach so.
Wenn ihr das doof findet müsst ihr euch wohl ein anderes Hobby suchen.
Ich ziehe vor jedem den Hut der in seinem Leben einen 8000er gepackt hat (mit oder ohne Sauerstoff).
Das hat nichts mit Bergsteigen zu tun...
Eben. Für die ganze Diskussion gibts doch zwei Ebenen:
-Einmal ist der ganze Kommerz, das quasi Hinaufziehen von wenig erfahrenen Bergsteigern natürlich für die Szene als solche extrem kontraproduktiv und führt die großartigen Leistungen von einigen echten Bergsteigern ad absurdum
-Andererseits ist gerade Nepal und die nepalesische Bevölkerung einfach abhängig von eben diesem Kommerz. Diese Ebene ist weitaus wichtiger, hier gehts nicht um verletzte Ehre/Ego, sondern ums Überleben, folglich war das tatsächlich (für Nepal) eine erfolgreiche Saison. Für d
Für das bettelarme Nepal natürlich in erster Linie ein Erfolg in finanzieller Hinsicht. Denn jeder "Bergsteiger" spült Tausende von Dollars in die notorisch klammen Kassen des Landes. Die Problematik, die sich dadurch ergibt, ist bekannt.
Erfolgreich nennt man das also....