Für Nepal war 2015 ein wahres "annus horribilis". Die zwei schweren Erdbeben vom April und Mai hatten nicht nur weit über 8000 Menschen das Leben gekostet, sondern auch große Teile der Infrastruktur des ehemaligen Königreiches zerstört.
Durch die Naturkatastrophe wurde das bettelarme Land mit einem Schlag auch seiner wichtigsten Einnahmequelle beraubt, dem Tourismus.
Aus Angst vor neuen Erdstößen hatten Trekker und Bergsteiger bereits in den Tagen nach dem ersten Beben zu Tausenden das Land verlassen.
Auch wenn viele der beliebten Routen weit weniger stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren, als man von offizieller Seite aus zunächst befürchtet hatte: Nach Nepal verirrten sich in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 nur noch wenige Touristen.
Am Mount Everest war der Expeditions-Betrieb völlig zum Erliegen gekommen. Nachdem im Basislager 18 Menschen durch einen Lawinenabgang tödlich verunglückt waren, wurde die Saison am höchsten Berg der Erde de facto für beendet erklärt. Innerhalb weniger Tage war das Basecamp verwaist.
In den folgenden Monaten sagten über 100 internationale Teams ihre für den Herbst geplanten Expeditionen wieder ab. Einzig der Japaner Nobukazu Kuriki sollte 2015 noch einen Besteigungsversuch wagen - und scheiterte. Damit hatte es im vergangenen Jahr kein einziger Bergsteiger auf dem Gipfel des Everest geschafft.
Das soll sich nun ändern. "Nach zwei schlechten Jahren hoffen wir nun darauf, dass das Bergsteiger-Geschäft in Nepal wieder auf die Füße kommt", wird Temba Tsheri vom Reiseanbieter Sherpa Khangri Outdoors zitiert.
Helfen könnte dabei die jüngst vom nepalesischen Toursimusministerium beschlossene Verlängerung der Besteigungs-Permits für den Everest um weitere zwei Jahre.
Wer 2015 eine Lizenz erworben hatte, kann nun in diesem oder nächsten Jahr einen neuen Gipfelversuch starten, ohne erneut die rund 10.000 US-Dollar für eine Genehmigung ausgeben zu müssen.
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