Die vergangenen drei Wochen haben die beiden Spitzenalpinisten dazu genutzt, sich intensiv auf ihr großes Ziel vorzubereiten - auf ihre ganz eigene Art:
Statt auf klassische Akklimatisierungstouren setzte das Duo auf verschärfte Trailrunning-Einheiten in 5000 Meter Höhe. Ein 60 kilometerlanger "Power-Run" über mehrere Gebirgspässe, für Steck und Göttler offenbar kein Problem.
"Höhenbergsteigen wird doch meistens immer noch betrieben wie zu Messners Zeiten. Ich persönlich sehe keinen großen Fortschritt. Klar muss man aufpassen, weil z.B auf 5000 Meter die Regeneration länger dauert und sich auch wirklich jeder sehr individuell in der Höhe verhält."
"Am Schluss musst du einfach deinen Körper kennen. Und jeder muss für sich entscheiden und einschätzen, wie hoch seine persönliche Leistungsfähigkeit ist, und wie schnell er aufsteigen oder sich in der Höhe bewegen kann", so Ueli Steck in einem Interview mit Stefan Nestler von Abenteuer Sport.
Inzwischen haben die beiden Profialpinisten ihr Basislager auf der Südseite der Shishapangma bezogen und vor Ort bereits eine bitterkalte Nacht in 6.900 Meter Höhe verbracht, wie der Schweizer am 01. Mai auf seiner Facebook-Seite vermeldete:
"David a me are super motivated. The conditions are great, we just need now a little bit passion to wait for warmer weather. We are ready to climb!"
Überreste von Alex Lowe und David Bridges entdeckt@(zwischenHeadlineTag)>
Derweil hatte die Alex-Lowe-Stiftung am vergangenen Freitag bekanntgegeben, dass David Göttler und Ueli Steck bei einer ihrer Akklimatisierungstouren offenbar auf die sterblichen Überreste des US-Spitzenalpinisten Alex Lowe sowie des Kameramannes David Bridges gestoßen sind.
Als Teil der "American Shishapangma Ski Expedition" von 1999 hatten Lowe und Bridges vorgehabt, in Begleitung von Conrad Anker mit Ski vom Gipfel des niedrigsten Achttausenders abzufahren.
Doch dazu kam es nicht: Das Trio geriet in eine Lawine, nur Anker überlebte den Unfall. Trotz einer mehrtägigen Suchaktion konnten die Leichen von Lowe und Bridges damals nicht gefunden werden.
16 Jahre nach dem Drama hat nun der Gletscher die beiden US-Bergsteiger wieder freigegeben.
Laut übereinstimmenden Medienberichten hatte David Göttler sofort Kontakt zu Conrad Anker aufgenommen, um ihn die beiden Leichen und deren Ausrüstungsgegenstände zu beschreiben.
Anker, der 2001 die Witwe von Alex Lowe geheiratet und dessen drei Kinder adoptiert hatte, konnte die Fundstücke "zweifelsfrei" seinen beiden tödlich verunglückten Expeditionspartnern zuordnen.
Jennifer Lowe-Anker gab bekannt, dass sie nun zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern in Kürze nach Tibet reisen möchte, um die sterblichen Überreste der beiden Alpinisten zu bergen.
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