Outdoor-Ausrüstung unter der Lupe

Greenpeace warnt vor gefährlichen Chemikalien

Ein neuer Greenpeace-Produkttest weist gefährliche Chemikalien in Kleidung und Ausrüstung bekannter Outdoor-Marken nach - schreibt die Umweltschutzorganisation in einer Pressemitteilung. Greenpeace hat 40 Produkte aus 19 Ländern auf per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) testen lassen.

Greenpeace-Wissenschaftler entnehmen Proben zur Bestimmung von PFC-Rückständen.
© Christian Breitler Greenpeace

"Die Outdoor-Branche setzt weiterhin Schadstoffe ein, von denen sich einige in der Natur anreichern oder sogar krebserregend wirken können. Dies sind enttäuschende Ergebnisse für Outdoor-Liebhaber, die sich ihre Ausrüstung sauber und umweltfreundlich wünschen", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace, der den Test auf der internationalen Sportmesse ISPO in München vorgestellt hat. 

Greenpeace fordert mit der Detox-Kampagne Textilhersteller auf, Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Páramo unterzeichnete als erstes Outdoorunternehmen die Kampagne und folgt damit dem Beispiel vieler Textilmarken außerhalb der Outdoorbranche, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung erklärt.

In 36 Artikeln PFC gefunden

Den dritten Outdoor-Bekleidungstest seit 2012 hat Greenpeace um Camping-Ausrüstung erweitert. Untersucht wurden Jacken, Hosen, Schuhe, Zelte, Rucksäcke, Schlafsäcke, Handschuhe und ein Kletterseil auf PFC. Nur in vier von 40 Artikeln wurden keine PFC festgestellt. Elf Produkte enthielten nach Angaben der Umweltschutzorganisation die gesundheitsschädliche Perfluoroktansäure (PFOA) in hohen Konzentrationen

"Vor dem Kauf sollten Verbraucher prüfen, ob sie Outdoor-Ausrüstung für einen Gipfelsturm oder Spaziergang benötigen", sagt Santen. "Für die meisten Anwendungen gibt es PFC-freie Alternativen." Wetterfest und PFC-frei sind beispielsweise Textilien aus Polyester und Polyurethan. Marken wie Fjällräven, Paramo, Pyua, Rotauf und R’adys bieten derartige Funktionskleidung an.

PFC verteilen sich weltweit

Die Untersuchung zeigt auch, dass viele Hersteller statt langkettiger PFC wie PFOA nun flüchtige Fluorchemikalien einsetzen. Diese werden in höheren Konzentrationen verwendet, verteilen sich noch leichter in der Umwelt und können aus Textilien ausgasen. Vor allem in den Herstellungsländern verursachen PFC Schäden an Mensch und Natur.

PFC sind chemische Verbindungen, die in der Natur nicht existieren. Sie lassen Wasser und Schmutz von Outdoor-Kleidung abperlen und werden auch bei der Herstellung von innen liegenden wasserdichten Membranen (zum Beispiel Gore-Tex) verwendet. Fluorverbindungen können in der Umwelt kaum abgebaut werden und gelangen über Nahrung, Luft und Trinkwasser in den menschlichen Organismus.

Studien stellen für eine ganze Reihe von PFC einen Zusammenhang mit Schilddrüsenerkrankungen und Immunstörungen her. Eine Greenpeace-Untersuchung von Schnee- und Wasserproben in entlegenen Gebieten wies im Herbst 2015 die globale Verbreitung von PFC nach.

Reaktionen betroffener Hersteller sowie weitere Informationen zum Thema finden Sie in der März-Ausgabe von ALPIN. Ab 13.02. im Zeitschriftenhandel.

2 Kommentare

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Frank

Roland... Ich kann dir nur zustimmen.
Habe auch Impregno getestet und bin sehr zufrieden.
Ich habe die Waschimprägnierung und die Sprühimprägnierung probiert. Beide Produkte haben mich überzeugt.
Die Produkte findet ihr auf deren Seite oder in Outdoorläden.

RolandFr

Ich habe mir auch die Greenpeace-Studie durchgelesen.
Aber nicht nur bei der Herstellung sollte man drauf achten, sondern auch im Alltag.
Ich imprägniere meine Kleidung nur noch mit Impregno.
Die sind komplett frei von Fluor/PFCs.
Nun zu meinen Erfahrungen…
Ich selber bin in einem Wanderverein. Ich habe mir bereits das Imprägniermittel von Impregno gekauft und getestet. Ich war mit der einfachen Anwendung und dem Ergebnis sehr zufrieden.
So zufrieden, dass ich dieses Mittel jetzt in meinem Verein eingeführt habe und es auch alle benutzen.
So gehen wir jetzt mit einem etwas besseren Gewissen auf Wanderschaft.