Was sind PFCs?
Perfluorierte Chemikalien werden kurz als PFCs bezeichnet. Sie sind persistent, bioakkumulativ und toxisch. Auf gut deutsch: Sie sind dauerhaft, sie reichern sich an und sind giftig.
Was richten sie aus?
Jüngste Studien zeigen u.a., PFCs verändern das Immunsystem des Menschen, beeinflussen die Fruchtbarkeit und das Hormonsystem, schädigen die Leber und können Tumore auslösen. In Tierversuchen haben sie Krebs ausgelöst.
Was macht der Gesetzgeber?
Lange wurden PFCs ignoriert. Das hat sich geändert. Einige Varianten sind unterdessen verboten, für andere werden die Grenzwerte kontinuierlich strenger. Trotzdem hinkt der Gesetzgeber hinter her, weil die Breite des Problems noch gar nicht absehbar ist.
Gibt es gute und böse PFCs?
Befürworter sagen ja. Kurzkettige PFC (sogenannte C6 oder C4 Lösungen) werden gerne als unbedenkliche Alternativen genannt. Gegner sagen, dass man über diese lediglich noch nicht genug Informationen hat. Nur C0 könne das Problem lösen.
Wo werden sie eingesetzt?
Bei Outdoorjacken können PFCs in bestimmten Membranen enthalten sein (PTFE-Membranen). Dazu werden sie als Ausrüstungen, als sogenannte DWR, auf Textilien oder Funktionsausrüstung eingesetzt, um eine wasser- und schmutzabweisende Oberfläche zu bekommen.
Braucht man sie?
Funktionell gesehen ist es notwendig, dass die Oberfläche einer Jacke keine Nässe aufsaugt, damit die Atmungsaktivität tatsächlich funktionieren kann. Im Bereich Outdoor ist der Faktor Schmutz-, Öl- und Fettresistenz nicht so entscheidend.
Welche Alternativen gibt es?
Membranen aus Polyester oder Polyurethan haben mit PTFE Membranen aufgeschlossen. Ebenso gibt es Ausrüstungsalternativen im Bereich der wasserabweisenden Ausrüstungen, etwa Ecorepel von Schoeller, Purtex von Freudenberg oder Bionic Finish von Rudolf.
Wie gut sind die Alternativen?
Die Hersteller versprechen eine wasserabweisende Wirkung, die C6 PFCs in nichts nachstehen. Allerdings geben sie Defizite im Bereich der Öl- und Schmutzabweisung zu. Purtex kommt 2014 auf dem Markt und verspricht eine dauerhafte wasserabweisende Wirkung auch nach vielen Waschzyklen. Das wäre ein echter Fortschritt, da auch C6 PFCs regelmäßig aufgefrischt werden müssen - sie also bei Ausrüstung auch noch hochgradig flüchtig sind.
Sind PFCs nur ein Problem von Outdoor?
Nein. Die meisten Jacken, die wir kaufen haben in irgendeiner Form eine Ausrüstung. In der Mode ist das Problem noch größer, weil Anzüge und Kostüme weniger gegen Wasser, als gegen Schmutz, Öle und Fette ausgerüstet werden und das können PFCs besser als Alternativen. Auch in Bademoden werden PFCs eingesetzt. Teppiche und andere Wohntextilien werden ebenfalls mit PFCs ausgerüstet.
Was muss passieren?
Eigentlich hat der Mensch die Kontrolle über PFCs längst verloren. Sie sind nicht sichtbar und breiten sich weltweit aus. Selbst Hersteller, die bewusst auf PFCs verzichten wollen, leiden unter der Kontamination der Produktionsstätten. Deshalb gehört ein Verbot sämtlicher PFCs her. Dazu weiß niemand, was PFCs dauerhaft auf Menschen, Tiere und Pflanzen für Auswirkungen haben können. Da PFCs sich anreichern und nicht abbauen, kann es zu Potenzierungsproblemen kommen, von denen noch keiner etwas ahnt.
Was kann jeder selber tun?
Sich informieren und Alternativen kaufen. Im Membranbereich galten PFCs als relativ unbedenklich, das sie sich nicht herauslösen könnten. Da war es mehr ein Problem der Herstellung und Entsorgung. Unterdessen zeigen Studien, dass PFCs auch in die Raumluft ausdünsten können. Vor allem bei Nachimprägnierungen sollte man immer PFC-freie Lösungen nutzen wie Nikwax, das auf Wachs und Wasser basiert. Lieber einmal mehr imprägnieren, als mit PFCs hantieren, die auch auswaschen.
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