Für das Höhenbergsteigen sollte das Jahr 1956 zu einem äußerst erfolgreichen werden. Gleich drei der 14 Achttausender der Erde konnten damals binnen 12 Monaten erstbestiegen werden.
Neben dem Lhotse (8516m) und dem Manaslu (8163m) gehörte auch der 8034 Meter hohe Gasherbrum II in der Grenzregion zwischen China und Pakistan dazu.
Der Gasherbrum II, mit einer Höhe von 8034 Metern der dreizehnthöchste Berg der Erde, ist technisch weniger anspruchsvoll als der prominentere Hauptgipfel des Massivs, der Gasherbrum I auch Hidden Peak genannt (8080 m).
Fritz Moravec dürfte dies nicht weiter gestört haben. Im Auftrag der Österreichischen Himalaya Gesellschaft sollte der Wiener einen Weg auf den Gipfel des "zweitkleinsten" Achttausenders finden.
Nach monatelanger Anreise mit Schiff, Eisenbahn, Flugzeug und zu Fuß war es dann Anfang Juli 1956 soweit:
Nachdem der Expeditionsleiter mit seinen beiden Mitstreitern Joseph Larch und Hans Willenpart unter der markanten Gipfelpyramide vom Südwest- zum Südostgrat gequert war, erreichten die drei schließlich am Mittag des 07. Juli - ohne Verwendung von künstlichem Sauerstoff - den höchsten Punkt des Gasherbrum II.
Die Nacht vor dem Gipfelgang hatte das Trio noch bei minus 30 Grad unter freiem Himmel verbracht, am Tag darauf konnte sich die Seilschaft sogar ein einstündiges Sonnenbad - nur mit Hemd bekleidet - auf dem Gipfel gönnen:
"Wir brauchten nicht einmal die Handschuhe. Es war ein einmaliges Wetter, besser hätten wir das nicht erwischen können", erinnerte sich Jospeh Larch 2006 im ORF.
Mit ganz anderen Verhältnissen hatten Denis Urubko, Cory Richards und Simone Moro am "schönen Berg" zu kämpfen:
Am 02. Februar 2011 gelang dem kasachisch-amerikanisch-italienischen Trio die erste Winterbesteigung des Berges - 55 Jahre nachdem Moravec, Larch und Willenpart erstmals den Gipfel des Achttausenders betreten hatten.
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