Schrecklicher Unfall im Yosemite

Dean Potter tödlich verunglückt

Weltklasse-Kletterer Dean Potter und Graham Hunt bei Wingsuit-Flug vom Taft Point verstorben.

Dean Potter tödlich verunglückt

Wie die Online-Seite des US-Outdoormagazins Outside und andere Medien melden, sprangen Dean Potter und Graham Hunt am Samstagabend mit Wingsuits vom Taft Point, einem über 2.200 Meter hohen Aussichspunkt im Yosemite Nationalpark. Danach waren die beiden vermisst, konnten nicht über Funk erreicht werden und erschienen auch nicht an einem vereinbarten Treffpunkt.

Noch in der Nacht wurde eine Suche eingeleitet, die allerdings erfolglos blieb. Am Sonntagmorgen entdeckte ein Polizei-Hubschrauber dann die Leichen der beiden. Retter seilten sich zu den Verunglückten ab. Die Fallschirme, so heißt es bei "Outside", seien nicht geöffnet gewesen.

Was während des (im Yosemite Nationalpark verbotenen) Flugs, der anscheinend durch eine schmale Lücke zwischen zwei Felsen hätte führen sollen, schief lief, ist bislang nicht bekannt. Anscheinend prallten Potter und der 29-jährige Hunt gegen die Felsen.

Rucksack als Lebensversicherung: Dean Potter bei seinem Free Base Solo an der Eiger Nordwand.
Rucksack als Lebensversicherung: Dean Potter bei seinem Free Base Solo an der Eiger Nordwand.
Ungesichert: Potter auf der Highline im Grand Canyon.
Ungesichert: Potter auf der Highline im Grand Canyon.

Der 43-jährige Dean Potter war in der Szene als Kletter-, Slack- bzw. Highline - und Base-Jump-Könner höchsten Grades bekannt und beliebt. Seine Aktionen zeugten oft von einer hohen Risikobereitschaft. Free-Solo-Klettereien, ungesicherte Highlines, schwierige Basejumps oder schwere Klettertouren mit Fallschirmrucksack machten Potter weltweit bekannt. 

Lediglich mit einem kleinen Fallschirmrucksack "bewaffnet", kletterte Potter beispielsweise 2008 die Route "deep blue sea" in der berüchtigten Eiger Nordwand free solo. Bei seinem anschließend Sprung aus der Wand erzielte das Enfant Terrible der Bergsport-Szene einen neuen Streckenrekord (5,5 km) im freien Flug.

Eine von vielen Aktionen, die dem Amerikaner Bewunderung, aber auch den Ruf eines lebensmüden Spinners eingebracht haben. "Instead of dying I am flying", so Potters Antwort auf seine Kritiker.

Vor Kurzem hatte Potter auf Instagram geschrieben: "There have been consistent fatalities in the #wingsuiting world during the past few years. I don't fool myself thinking I'm any better than my fallen brothers and sisters but I do stack the odds in my favor and focus everything in my power to #fly conservatively, so I'll hopefully be around to see this incredible new #outdoor #artform beyond its infancy."

9 Kommentare

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Der Mauser

Wir haben oftmals schon am Berg gemaust...
Das waren allemal echte Abenteuer!

Silke Stuhlsatz auf Facebook

@Horst: Da mögen Sie recht haben. Doch manche Dinge muss man nicht verstehen, nur respektieren.

toob

Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass es etwas gefährlicheres als "Big Wall Free Soloing" geben wird? Und daran sterben jetzt so grandiose Kletterer, die das Risiko von Solo scheinbar so lange richtig kalkulieren konnten. Erinnert mich auch an Danny Osman. Sehr traurig das Ganze.

Horst

Selbstverständlich ist es traurig, wenn ein Mensch stirbt. Mir fehlt jedoch das Verständnis, sich freiwillig immer und immer wieder in extreme Gefahr zu bringen. Extrem (schöne) Erlebnisse gibt es am Berg auch ohne Todesgefahr.

Floh Frânk Fløhê auf Facebook

das ist wirklich furchtbar, so ein sympathischer Idealist. R.I.P.

Gabriele Dietz auf Facebook

Climb in heaven Dean.Männer, so kann das aber nicht weiter gehen dieses Jahr mit den Unfällen!

Stephan Sparla auf Facebook

R.I.P Dean! !

Monika Lehocka auf Facebook:

sehr traurig :-(

Patricia Grein auf Facebook:

Manchmal ist immer mehr ....einmal zu viel. Schade .