Nach Wochen intensiven Trainings waren Lunger und Moro Anfang April zum Manaslu (8163m) zurückgekehrt, um die ursprünglich als Winterbegehung angedachte Traverse vom Ost- zum Hauptgipfel des Achttausenders ein zweites Mal in Angriff zu nehmen.
Doch bereits bei der Ankunft im Basislager hatten die beiden Profis wieder mit den alten Problemen zu kämpfen: Lawinen und Schnee.
"Es ist verhext. Wir kommen im Basislager an und schon fängt es wieder an zu schneien. Sobald wir unsere kaputten Zelte ausgegraben, repariert und neu aufgestellt hatten, hielten wir uns den ganzen Nachmittag nur im Zelt auf. Es liegt immer noch die gleiche Menge an Schnee, kaum zu glauben. Und dann hört man immer wieder das Geräusch der Lawinen", so Tamara Lunger in einem Post auf ihrer Facebook-Seite vom 04. April.
An den Bedingungen sollte sich in den nachfolgenden Tagen wenig ändern. Eine Erkundungstour zu Lager I verlief dementsprechend ernüchternd. Nachdem Moro und Lunger weder ihr Zelt noch das dort deponierte Material unter den Neuschneemassen finden konnten, entschieden sich die beiden zur Rückkher ins Basislager.
Lunger notierte dazu in ihrem Blog: "Immer wieder hört man die Geräusche der Lawinen, die uns zu verstehen geben, dass jetzt echt genug ist. Beim Abstieg ist Simone dann auch noch ein Schneeschuh gebrochen, ein weiteres Zeichen." Der Entschluß zum endgültigen Abbruch der Expedition war da bereits längst gefallen.
Er hat ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt, der "Berg der Seele". Doch für Tamara Lunger steht es außer Frage, dass sie mit Moro zum Manaslu zurückkehren wird. Vielleicht schon in im nächsten Jahr.