1993 eröffneten Helmut Gargitter und Claus Obrist im linken Teil der Westwand der Cima Scotoni die schwierige Freiklettertour "Waffenlos". Die anspruchsvolle, direkte Linie wurde lediglich mit Normalhaken ausgestattet und fordert mit ihrem unteren 9. Schwierigkeitsgrad Ausdauer und Kraft.
Bei guten Verhältnissen durchstieg Gietl gemeinsam mit seinem österreichischem Seilpartner Gerhard Fiegl die 550 Meter hohe Wand in knapp zweieinhalb Tagen und stand schließlich am 19. Februar am Pfeilerkopf der Cima Scotoni. Gietl und Fiegl gelang es die gesamte Tour frei zu durchsteigen.
Simon Gietl schreibt dazu auf seiner Homepage: "Da es uns bis zu diesem Punkt der Tour gelungen war, alles frei zu klettern, war meine Motivation die Schlüsselseillänge frei zu klettern auch sehr groß. Mit dicken Unterarmen errichtete ich ungefähr 20 Minuten später den Standplatz und war sehr glücklich auch diese Länge frei geschafft zu haben. Nun trennten uns nur noch 80 Meter vom zweiten Band."
"Kurz nach 17:00 Uhr ließen wir schließlich auch die noch restlichen Meter hinter uns und erreichten unser Tagesziel. Mit den letzten Sonnenstrahlen verabschiedete sich der Tag langsam von uns und wir entschieden uns noch eine Seillänge weiterzuklettern um es am nächsten Morgen angenehmer zu haben. Müde, aber glücklich, kochten wir uns noch etwas Feines und dann ging es ab in den Schlafsack."
"Erst am nächsten Morgen, nach einer Nacht mit Temperaturen von bis zu -18°C Grad, kam um 9:00 Uhr wieder Bewegung in unser Zelt. Gestärkt mit einem herzhaften Frühstück bestehend aus Schokolade-Müsli, gingen wir wieder zurück an unsere “Arbeit”. Die letzten Meter erwiesen sich als purer Klettergenuss. Um 11:30 Uhr standen wir auf den Pfeilerkopf."
Nach den Wintererstbegehungen der Routen "Hakuna Matata" und "Wüsteblume" ein weiterer Erfolg für den 30-jährigen Profialpinisten.
Quelle: Pressemitteilung Simon Gietl
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