Als Mitglied der Willy-Merkel-Gedächtnis-Expedition war der ausgezeichnete Felskletterer, Bergführer und Sport Schuster-Verkäufer Buhl 1953 in den Westhimalaja gekommen. Nach einigen technischen Anlaufschwierigkeiten und interenen Reibereien zwischen dem exzentrischen Expeditionsleiter Karl-Maria Herrligkoffer, einem Halbbruder des 1934 am Nanga Parbat tödlich verunglückten Willy Merkel, und Teilen der Mannschaft, hatte der Innsbrucker zusammen mit Hans Ertl, Walter Frauenberger und Otto Kempter am 02. Juli Lager V in 6900 Meter Höhe erreicht.
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Hermann Buhl: Aufgeputscht auf den Gipfel des Nanga Parbat@(zwischenHeadlineTag)>
Während Frauenberger und Ertl wieder ins Lager IV abstiegen, blieb Buhl zusammen mit Kempter im letzten Höhenlager vor dem Gipfel. Als Zweierseilschaft sollten sie am nächsten Tag die gewaltige Distanz von über 1200 Höhenmetern bis zum den Gipfel in Angriff nehmen. Doch Buhl hielt die Warterei nicht mehr aus und startete bereits in der Nacht ohne seinen Partner. In einer schier unmenschlichen Kraftanstrengung - und unter Zuhilfenahme des Aufputschmittels Pervitin - erreichte der 29-Jährige schließlich im letzten Sonnenlicht gegen 19:00 Uhr Ortszeit den Gipfel des Nanga Parbat.
Im Abstieg vom Nanga Parbat: Buhl verbringt Nacht auf 8.000 Metern@(zwischenHeadlineTag)>
Nach halbstündiger Gipfelrast machte sich Buhl wieder an den Abstieg, war aber aufgrund der hereinrechenden Dunkelheit gezwungen, die Nacht ohne Biwakausrüstung auf rund 8.000 Metern zu verbringen. Der ungewöhnlich milden Witterung war es zu verdanken, dass Buhl die Stunden bis Sonnenaufgang überhaupt überleben konnte. Völlig dehydriert, frierend und bereits schwer halluzinierend, machte sich Buhl am nächsten Morgen an den weiteren Abstieg ins Lager V. 41 Stunden nach seinem Aufbruch nahmen ihn dort Peter Aschenbrenner und Hans Ertl in Empfang.
Hermann Buhl: Nach weiterem Erfolg am Broad Peak an der Chogolisa tödlich abgestürzt@(zwischenHeadlineTag)>
Buhls Alleingang am Nanga Parbat 1953 gilt bis heute als eine herausragendsten Leistungen in der Geschichte des Alpinismus. Vier Jahre später sollte dem Österreicher am Broad Peak (8051m) seine zweite Erstbegehung eines Achttausenders ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff gelingen. Nur wenige Wochen nach diesem Erfolg stürzte Buhl an der Chogolisa (7654m) in den Tod.
4 Kommentare
Kommentar schreibenDas war tatsächlich eine unvorstellbare Leistung. Heute, mit den Materialien, Ausrüstung und den Vorarbeiten der Sherpas sicher um ein vielfaches leichter
Eine super Leistung mit der damaligen Ausrüstung und eine Koryphäe. Ein Vorbild für die damalige und für weitere Generationen. Für mich ein Vorbild, wie auch David Lama, Peter Habeler, Hansjörg Auer und so weiter.
Die kannten Lebenshärten und gingen auch damit um obgleich das Quäntchen Glück damals(Ausrüstungsmäßig)noch eine weit größere Rolle spielte als heute.
Aber sie kannten es nicht anders.
Ich bin fast der Meinung,daß diese Leistung unter den gleichen Bedingungen heut kaum noch denkbar ist.
Für uns nachwachsenden Rotzlöffel waren das Helden.
Nun ja, das Pervitin nimmt man ihm gelegebtlich übel und stellt seinen Erfolg überkorrekt in Frage. Doch was soll's? Er hat es getan, allein, mit eiserner Entschlossenheit. Ja, Herligkofer nahm ihm das übel, wie er später die Leistung der Messner-Brüder angriff. Beide Male, weil sich die Bergateiger nicht seiner Team-Philosophie unterwarfen. Natürlich trug die Gruppe Buhl auf den Berg, doch die entscheidende Leistung erbrachte er allein und hat dafür seine Anerkennung verdient.