Der zehnte Grad jagt der internationalen Sportkletterelite kaum noch Angst ein. Wenn er allerdings im alpinen Gelände geklettert werden muss und nur mit Friends und Klemmkeilen abgesichert ist, sieht die Sache schon anders aus. Dann braucht es neben Können auch Nerven dicker wie Klettersteigstahlseile. Der Südtiroler Bergführer und Extremkletter Simon Gietl hat beides!
Im Herzen der Dolomiten, nahe Corvara in der Vallon-Sella-Gruppe, entdeckte der 26-Jährige eine „ziemlich steile Wand“, die er unbedingt "bohrhakenfrei" klettern wollte. Bei über 200 Metern Wandhöhe und einem Schwierigkeitsgrad von bis 10- auch für einen Profi ein recht ambitioniertes vorhaben.
Anfang Juli machte sich Gietel zusammen mit seinen Seilpartner Klaus Gruber an das Projekt "Fairplay". Knapp zwei Monate später gelang es ihm, alle sieben Seillängen seiner Erstbegehung rotpunkt zu klettern.
Ein weiterer Markstein, in der vergleichsweise noch recht jungen Kletter-Karriere des Südtirolers. Gietel, der sich erst mit 18 Jahren für den Klettersport begeistern konnte, sorgte mit der Begehung aller Nordwände der Drei Zinnen in 17 Stunden für Aufsehen. Matterhorn, Piz Badile und die Nordwand des Eiger meisterte er innerhalb von sechs Tagen - und wiederholte Extremklassiker wie die „La perla preziosa, 9+“ am Hieligkreuzkofel onsight.
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