Aufwändiger Einsatz an der Reiteralpe

Verstiegen im Nebel: Bergwacht rettet orientierungslose Urlauber

Zwölf Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau und zwei Heli-Besatzungen haben am Samstagabend (13. Juli 2024) in einer rund fünfstündigen Rettungsaktion zwei erschöpfte und im Nebel orientierungslose Urlauber aus Nordrhein-Westfalen von der Südostseite der Reiteralpe gerettet.

Aufwändige Rettungsaktion der Bergwacht samt Helikoptereinsatz an der Reiteralpe
© Bergwacht Ramsau

Verstiegen im Nebel: Rettung kommt zu Fuß und per Helikopter

Die beiden unverletzten 41 und 47 Jahre alten Männer hatten im Abstieg über den alpinen Edelweißlahnersteig hinab zum Antonigraben knapp unterhalb des Gipfels den Weg verloren und wählten kurz nach 17 Uhr den Notruf. Wie das Bayerische Rote Kreuz in einer Pressemitteilung berichtet, wurden in zwei Anflügen insgesamt fünf Bergretter in rund 1250 Metern knapp unterhalb der Wolkengrenze abgesetzt.

Die Ehrenamtlichen stiegen zu Fuß auf, um die Verstiegenen im Nebel zu suchen. Parallel fuhren vier weitere Retter mit zwei Fahrzeugen zum Fernsebner Berg und machten sich ebenfalls terrestrisch auf zwei verschiedenen Steigen zum Edelweißlahner auf. Die ersten Retter trafen kurz nach 18.50 Uhr an der Einsatzstelle in knapp über 1700 Metern ein. 

Die nachfolgenden Einsatzkräfte hatten parallel bereits begonnen, die riskantesten Abschnitte mit Seilen zu versichern und so zu entschärfen. Der Steig war durch die vielen Regenfälle der letzten Wochen schlammig, nass und rutschig. Akute Steinschlaggefahr drohte zudem auf dem aufgeweichten Untergrund.

Geführter Abstieg am kurzen Seil

Kurz nach 19 Uhr begannen fünf Bergretter mit den beiden Urlaubern am kurzen Seil den Abstieg. Aufgrund des hohen Risikos im rutschigen Gelände, forderte der Einsatzleiter um 20 Uhr einen Polizeihubschrauber nach. Mit dem Rettungshelikopter "Edelweiß 2" konnten die Verstiegenen und ihre Retter in mehreren Anflügen aufgenommen und ins Tal geflogen werden.

Vier weitere Einsatzkräfte stiegen über den Antonigraben zu Fuß ab, nachdem sie die Seilversicherungen wieder abgebaut hatten. Insgesamt waren zwölf Ramsauer Bergretter, davon neun im Gelände und die beiden Heli-Besatzungen, teilweise bis 22.30 Uhr gefordert. 

Dankbare Gerettete: Geschenke für die Retter

Die Geretteten waren sehr dankbar für die Hilfe und revanchierten sich in der Folgewoche mit einer Geldspende und Geschenken bei den Ehrenamtlichen. "Wir sind froh, dass sie, gerade bei diesen rutschigen Verhältnissen, nichts mehr versucht und stattdessen den Notruf gewählt haben", erklärt Pressesprecher Michael Renner im Nachgang.

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