Münchner Bergbus wird 2024 ins Liniennetz integriert

Mit Bahn & Bus in die Berge: Vielfältiges Streckennetz

"Viele Regionen in Deutschland sind besser erschlossen als man denkt – mit ein paar Tipps und Kniffen ist es leicht, schöne Touren in den Bayerischen Alpen oder den deutschen Mittelgebirgen mit umweltschonender Anreise zu planen," sagt Dominik Birnbacher vom DAV.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Berge zu fahren, sei längst keine Nischenidee mehr.?Vielfältig Tools erleichtern die Planung. Die meisten Tourenportale bieten Filter an, bei denen die öffentliche Anreise mit einem Klick ausgewählt werden kann. Zudem gibt es eigens Portale für Öffi-Touren, etwa zuugle.de.

Anreise mit den Öffis: Tipps vom DAV

Um lange Fahrten in vollen Zügen zu vermeiden, sollten Wanderlustige antizyklisch planen. Das erhöht die Chance auf eine entspannte An- und Rückreise sowie auf einen Sitzplatz erheblich. "Wer flexibel ist, wird an Werktagen oder in den Randzeiten mit leereren Zügen belohnt. Und auch am Berg ist dann weniger los," so Birnbacher.

Für eine schöne Tour muss man nicht zwingend mehrere Stunden im Zug verbringen. Meist lohnt es sich, Wanderungen in der näheren Umgebung auszuprobieren. Mittelgebirge, Naturparks und Nationalparks in Deutschland bieten dazu vielfältige Möglichkeiten ohne lange Anreise. Problematisch wird es schnell, wenn der Ausgangspunkt der Tour einen "Hatscher" vom Bahnhof entfernt ist.

Doch der DAV bemüht sich um Lösungen: 2023 fährt der Bergbus in die Eng erstmals mit erweiterten Fahrplänen an den Wochenenden. Dabei gilt das 49-Euro-Ticket bis zur letzten Haltestelle auf deutscher Seite (Oswaldhütte). Wer für die "letzte Meile" oder Biketouren das eigene?Rrad mitnehmen will, muss weiterhin ein separates Ticket lösen und auf zeitliche Beschränkungen achten.

Bergbus der Sektionen München & Oberland

Ein Erfolg: Die Bergbus-Linie ins Graswangtal wird 2023 als Linienbus 9624 im Regionalverkehr Oberbayern verstetigt. Zudem wird der von den Sektionen München & Oberland ins Leben gerufene Bergbus ab Mai erneut angeboten. Allerdings mit stark reduziertem Fahrplan. Bekannt ist bereits jetzt, dass deutlich weniger Fahrten und Ziele als bislang angeboten werden: Zwölf Mal bringt der Bergbus Wanderer bei "Highlight-Fahrten" zum Ziel. 2022 waren es noch 93 Mal gewesen. Mutmaßlicher Grund für die Reduzierung sind die Kosten für die Sektionen.

Münchner Bergbus wird ins Liniennetz integriert

Ab 2024 soll der Bus in das Linienangebot des MVV integriert werden. Geplant sind zwei Linien, die künftig von Mai bis Oktober von München in Richtung Leitzachtal / Ursprungpass (Landkreis Miesbach) und Pfronten (Landkreis Ostallgäu) mit je zwei Hin- und Rückfahrten am Samstag und Sonntag verkehren.

Zudem bedient der Bergbus künftig auch Haltestellen innerhalb der Landkreise Miesbach und Ostallgäu sowie in Richtung Pfronten auch Haltestellen in den Landkreisen Landsberg am Lech sowie Weilheim-Schongau. Für das Fahrplanangebot innerhalb der Landkreise bleiben weiterhin die Landkreise selbst verantwortlich.

Die Linie in Richtung Leitzachtal/Ursprungpass soll künftig vollständig in den MVV-Tarif integriert werden. Für die Anwendung des MVV-Tarifs auf der Linie in Richtung Pfronten wird eine Tarifintegration aktuell geprüft.

Denn die Auslastung spricht für sich: Nach der Einführung des im Bus gültigen Neun-Euro-Tickets wurde das Angebot sehr gut angenommen. Fast jede Fahrt erreichte die volle Besetzung. Vor der Einführung des Tickets war durchschnittlich jeder zweite Platz verkauft. Laut offizieller Zahlen hatten 2022 insgesamt 2300 Wanderer den Bergbus in Anspruch genommen.