Inhaltsverzeichnis
- Update vom 30.01.2024: Klage gegen die Sperrung eingereicht
- Ursprüngliche Meldung aus dem November 2022: Grund für die Sperrung der Badener Wand
- Kletterverbot an der "Badener Wand": Kritik vom DAV
- Betretungsverbot während der Brutzeit als Kompromiss?
- Klettergebiet "Badener Wand": Reaktion aus Karlsruhe und anderer Naturschutzverbände
- Demonstration in Baden-Baden gegen das Kletterverbot
Update vom 30.01.2024: Klage gegen die Sperrung eingereicht@(zwischenHeadlineTag)>
Mittlerweile zieht sich der Streit um den Battert über zwei Jahre hin. Nachdem im November 2022 vom Regierungspräsidium Karlsruhe eine fünfjährige Vollsperrung zum Schutz der Wanderfalkenpopulation verordnet worden war, wurde es zwar zwischenzeitlich öffentlich ruhig. Im Hintergrund dauerte der Streit allerdings an. Zuletzt scheiterte ein außergerichtlicher Einigungsversuch.
DAV, Umweltverbände und eine Bürgerinitiative kritisieren das Verbot seit der Durchsetzung als unverhältnismäßig. Zwar habe der Verband immer wieder auf Maßnahmen wie ein Monitoring der Brutplätze gedrängt, die jetzige Vollsperrung sei aber nicht zielführend.
Auch habe das Regierungspräsidium Karlsruhe bestätigt, dass der ausbleibende Bruterfolg trotz Kletterverbot der letzten zwei Jahre weiter bestehe. Ein vom DAV in Auftrag gegebenes Gutachten soll nun die Gründe für die rückläufigen Zahlen für die Jahre ab 2004 bis einschließlich 2024 untersuchen. 2004 war der Wanderfalke an die Badener Wand zurückgekehrt.
Laut Alpenverein bestätigte zudem ein unabhängiger Experte der Vogelwarte Radolfzell, dass Klettersport außerhalb der Brutzeit ohne Bedenken möglich sei. Unter anderem deshalb zog der Verband nun gegen das Verbot vor Gericht. Artenschutz und naturverträgliches Klettern sei in dem Gebiet miteinander vereinbar, so der Ansatz.
Die eigens gegründet Bürgerinitiative "100% Battert" setzt sich ebenfalls für die Wiedereröffnung des traditionsreichen Klettergebiets ein. Um die Kosten von 15.000 Euro stemmen zu können, wurde eine Spendenkampagne ins Leben gerufen.
Ursprüngliche Meldung aus dem November 2022: Grund für die Sperrung der Badener Wand@(zwischenHeadlineTag)>
Als Grund für die ganzjährige Sperrung ab 1. Januar 2023 nennt das Regierungspräsidium den unterdurchschnittlichen Bruterfolg des Wanderfalkens an der Badener Wand am Battertfelsen. Das ganzjährige Kletterverbot soll zunächst für fünf Jahre gelten. Die Verhältnismäßigkeit der Vollsperrung zog Kritik nach sich.
Kletterverbot an der "Badener Wand": Kritik vom DAV@(zwischenHeadlineTag)>
"Wir sind in die Entscheidung zur Sperrung der Badener Wand nicht einbezogen worden", sagt DAV-Präsident Roland Stierle. Vielmehr sei man als Fachverband außen vor gelassen worden. Von einer laut Medienberichten "intensiven Prüfung" der Vorschläge des Alpenvereins könne zudem keine Rede sein, kritisiert Stierle.
Seit Anfang der 1990er Jahre setzt sich der Deutsche Alpenverein für naturverträgliches Klettern ein. Am Battert sei nicht fachlich fundiert geklärt, ob die ganzjährige Sperrung für Kletternde zum Schutz der Tiere beitrage, so Stierle.
Betretungsverbot während der Brutzeit als Kompromiss?@(zwischenHeadlineTag)>
Auf Jahreszeiten beschränkte Sperrungen, etwa während der Brutzeit, sind in vielen anderen Klettergebieten bereits üblich. Dieses Vorgehen schlug der DAV auch für die Badener Wand vor, für Kontrollmaßnahmen stünden Ehrenamtliche bereit.
Laut der offiziellen Pressemeldung des DAV wurden diese Möglichkeiten vom Regierungspräsidium allerdings nicht in Betracht gezogen. Ebenso wenig würden im Gutachten das Vorkommen natürlicher Feinde wie Marder, Fuchs oder Waschbär als möglicher Grund für den geringen Bruterfolg untersucht.
Hier findet ihr acht Regeln für naturverträgliches Klettern:
Klettergebiet "Badener Wand": Reaktion aus Karlsruhe und anderer Naturschutzverbände@(zwischenHeadlineTag)>
Das Regierungspräsidium Karlsruhe nahm am Freitag (25.11.22) in einer Stellungnahme Bezug auf die Kritik. Der Vorwurf, wonach der Alpenverein keine Möglichkeit zur Mitbestimmung gehabt habe, sei falsch. Alle Verbände seien mehrfach angehört worden, ließ das Regierungspräsidium mitteilen.
Auch NABU und BUND sehen die vom DAV unterstützte Protestkampagne laut Bericht des SWR kritisch. Die Entscheidung des Regierungspräsidiums zur Sperrung des Klettergebiets sei überfällig gewesen. Die Haltung des DAV passe nicht zum Status als Naturschutzverband, so die Verbände weiter.
Demonstration in Baden-Baden gegen das Kletterverbot@(zwischenHeadlineTag)>
Unter dem Motto "Für verhältnismäßigen und zeitgemäßen Naturschutz" riefen der Arbeitskreis "Klettern und Naturschutz am Battert" sowie der DAV-Landesverband Baden-Württemberg zu einer Demonstration auf. Am 27. November protestierten die Verbände in der Baden-Badener Innenstadt gegen die geplante Vollsperrung. Neben DAV-Präsident Stierle waren etwa 200 Demonstrant:innen vor Ort.
Zudem kursiert in der Kletterszene der Aufruf, eine an das Regierungspräsidium Karlsruhe gerichtete Petition im Internet zu unterzeichnen. Darin wird ein "angemessener Schutz der Wanderfalkenpopulation" bejaht und werden geeignete Maßnahmen hierfür genannt. Verneint werden jedoch die Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit einer ganzjährigen Sperrung.
11 Kommentare
Kommentar schreibenHorst, ich weiß nicht genau, ob ich dich richtig verstehe:
Du gehst wohl von einer Kapital-Gesellschaft (KG) aus, in der wir leben.
Das heißt, alles was wir produzieren, verbrauchen oder nutzen hat seinen monetären Wert und soll gekauft oder verkauft werden.
Es macht also durchaus Sinn, Felsen, die von Kletterern auf Grundlage des Allgemeienen Betretungsrecht (GG, Art. 14) genutzt werden zu verbieten.
(1) Kuh-Handel:
Es sollen neue Flächen bebaut werden, ohne bereits bebaute Flächen renaturieren zu müssen.
Dies kann z.B. erreicht werden, indem die zur Genehmigung von Autobahnverbreiterungen, neuen Industriegebieten oder Neubausiedlungen benötigten Ausgleichsflächen etwa als Naturschutzgebiete in Kletterregionen ausgewiesen werden.
Klettern wird dort natürlich in Folge einer Neubewertung und zur Lösung aller Probleme verboten und die Bevölkerung durch kräftige Hilfen beim Einbau von Panoramafenstern, Carports, günstigen Krediten vom Wegziehen abgehalten auch wenn Bäckereien, Metzgereien und Kneipen schließen.
Die Landwirtschaft drumherum spritzt und düngt weiter wie wild und der Eintrag aus Kilometerweiter Entfernung ins Naturschutzgebiet ist deutlich sichtbar (Brennnessseln, umgestürzte Bäume durch Überdüngung, etc.).
Entgegen naheliegenden Erwartungen entsteht kein Angebot oder Produktion von biologischen Produkten im Umfeld des neuen Naturgebiets.
Aber, ich schweife ab, wir waren bei den Geldflüssen:
die Wirtschaft braucht Fläche zum bebauen und bedankt sich fürs Kopfnicken der Bevölkerung mit einem Titel (Naturpark), der viel verspricht und wenig hält.
Das ist die Realität, und dagegen ist erstmal nichts (?) einzuwenden (angesichts der Zustände im Nahen Osten und in Rußland vs holpriger Kapitalismus).
Auf der anderen Seite ist die Bilanz für die einheimische Bevölkerung in vieler Hinsicht negativ.
(2) Auch der DAV wendet sich zunehmend dem (sportlichen) Leistungsprinzip zu und erkennt, dass Leistung mit (Hallen-) Wachstum schneller zu erreichen ist, und für Wachstum Geld benötigt wird.
Fragen an dieser Stelle wären, woher das Geld kommt (Vereinssbeiträge, Vereins-Satzung??), wohin das Geld geht und wo in diesem Spiel mein Stellenwert als draussen-Kletterer sein soll.
Dies auch im Hinblick darauf, ob hier noch das alte Ideal gilt, mit seiner Aktivität einen sanften Tourismus zu unterstützen, also der Kletter-/ Bergsport als doch nicht so geringer Wirtschaftsfaktor für die einheimische Bevölkerung.
Oder will man langfristig doch den Input auf eine kontrollierte Hallenumgebung konzentrieren um auch den Output zu maximieren?
Aus Erfahrung wäre meine Vermutung hierzu allerdings:
ohne (leistungsstarkes) draussen-Klettern, gibt es kein (leistungsstarkes) Hallenklettern.
Und Horst, zu dieser beschissenen Wanderfalken-Diskussion:
der Unterschied von Turm- zum Wanderfalken ist die Nahrungsgrunglage mit einem Überangebot von am Boden lebenden Kleinsäugern (Mäusen etc.) für den Turmfalken, dem auch Störche und Reiher überall gerne frönen und Kleinvögeln, deren Insektenfutter durch die Landwirtschaft immer mehr abnimmt für den Wanderfalken.
Und das weiss auch diese Person im Regierungspräsidium!
Übrigens ist einer, der für beide nicht als Nahrungsquelle taugt, der Mensch.
Und in Bezug auf die Kletterer frage ich mich, ob es in diesem Szenarium wirklich ein Bauernopfer und Prügelknaben geben muss?
Das heißt, raus aus den Scheindiskussionen.
Nicht Fehlentscheidungen von früher mit neuen Fehlentscheidungen kaschieren!
Und meiner Meinung nach darf es erstmal gar nicht um die Badener Wand gehen, sondern darum ob es Verfassungsgemäß ist, ein grunggesetzlich verbrieftes Betretungsrecht außer Kraft zu setzen mit nichts anderem als korrupten Methoden.
Und dann von mir aus alles andere!
Ich hab da mal zwei Verständnisfragen:
1. Hat das Klettern an der Badener Wand und am gesamten Battert überhaupt negativen Einfluss auf die Population der Wanderfalken in der Region?
Aus meinen Beobachtungen hält sich der Turmfalke jedenfalls bevorzugt an den schön freigestelten Kletterfelsen (des Donautals) zum Jagen auf.
Was wäre hier der Unterschied zum seltener sichtbaren / schlecht unterscheidbaren Wanderfalken?
2. Könnte der DAV die Bedeutung der Badener Wand nicht durch den Bau einiger Kletterhallen in der Region (auch wirtschaftlich) mehr als wett machen?
Hier wäre jeder eingeparte Euro doch eventuell sehr viel günstiger angelegt und für den am Tropf hängenden Wanderfalken sicher eine kurzfristig lebensverlängernde Massnahme.
(Auf jeden Fall, bis die Wand wieder richtig zugewachsen ist!)
Nicht dass ich meine, dass sich irgendwas (zum Guten) ändert ...
Es gibt am Battert zwei Hauptmassive mit großer Bedeutung für den Klettersport und eines davon ist nun mal die Badener Wand. Daher lohnt es sich alle mal dafür zu kämpfen. Nicht fundiert ist die Aussage, dass es ja noch 20 andere Kletterfelsen gibt auf die ausgewichen werden kann. Leute die solche Behauptung aufstellen kennen sich scheinbar im Gebiet nicht aus und werfen einfach pauschal nicht fundierte Aussagen in den Raum.
Der Wanderfalkenschutz ist wichtig, rechtfertigt aber auch hier nicht einfach eine Vollsperrung, deren Wirksamkeit im Vorfeld nicht wissenschaftlich neutral geprüft und untersucht wurde. Alternativen wurden ebenfalls nicht neutral bewertet und untersucht. Hier hat das Regierungspräsidium nicht auf Basis von Fakten und neutral eine schlechte Entscheidung getroffen sondern sich sich von Umwelt-Hetzern verleiten lassen.
Die Haltung des DAV Hauptverbandes kann ich n icht nachvollziehen. Die Kritik am Regierungspräsidium war verglichen mit Projekten wie Lifterweiterungen im Pitztal oder am Grünten sehr zurückhaltend und zahm. Auch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln um juristisch gegen das RP vorzugehen war sehr enttäuschend. Klar hat sich der DAV dem Naturschutz verschrieben aber wenn durch Behördenwillkür und durch andere Umweltschutzverbände unsere Klettergrundlage genommen wird, dann hätte ich mehr Herzblut seitens Hauptverband erwartet. Schließlich haben wir kein Naturschutzkader sondern Kletterkader, Expedkader,... (Stichwort Kernkompetenz Klettern und Bergsteigen nicht willkürlicher Umweltschutz).
Vielleicht sollte man einmal erwähnen, dass die "Badener Wand" nur einer von 20 Kletterfelsen im Naturschutzgebiet Battertfelsen ist. Das relativiert doch schon einiges. Betroffen sind auch nicht nur Kletterer, sondern auch alle anderen, die bislang den Aussichtspunkt der Felsenbrücke nutzten und dies nun nicht mehr können. So erhalten auch die dortigen Wanderwege eine neue Konzeption und sogar mit den Gleitschirmfliegern wird ein ausreichender Mindestabstand besprochen. Gerade der Schwarzwaldverein hatte sich doch einst mal den Naturschutz auf die Fahne geschrieben... Offenbar geht es aber wieder einmal mehr ums Rechthaben und um das Verteidigen von vermeintlich angestammten Ansprüchen (es war schon immer so!) als um die Sache. Nochmals: Von 20 Felsen ist nur einer ganzjährig fürs Klettern gesperrt.
Noch ein Nachtrag, was passieren kann - ich sage nicht wird, aber wir haben das alles schon gesehen:
Pestizide sind mittlerweile so wirksam, dass sie sich am Ende einer Nahrungskette (Raubtiere) nicht mehr akkumulieren, auch weil die Nahrung (Insekten) gleich gar nicht mehr entsteht.
Ich vermute, der Wanderfalke verhungert einfach, anstatt vergiftet zu werden.
Wer Hunger hat, geht dort hin wo es was zu beissen gibt (nicht erst seit Putin) - beim Wanderfalken ist das die Stadt, dort verzeichnet er deutliche Zuwächse.
Was mit (Raub-) Tieren passiert, wenn sie sich dorthin begeben, wo sie nicht hingehören sahen wir bei Bär Bruno, Wölfen, Wiesent, Gemsen,...
Raubtiere hatten bisher immer eine Indikatorfunktion, weil sie am Ende einer Nahrungskette die Schäden ihrer Nahrungsquelle akkumulierten.
Der Wanderfalke schert nun aus seinem arttypischen Verhalten aus (wandert in Städte, mordet und plündert dort)) und verliert dadurch seinen wissenschaftlichen Mehrwert (oder LBV, NABU??).
Ich würde mal sagen, der Wanderfalke hat keine Chance.
Unabhängig davon, wie geduldig wir Kletterer, abhängig die Politiker, verständnisvoll Arbeitnehmer gegenüber Arbeitgebern (Stockholm Syndrom) ist seine Zeit einfach abgelaufen.
Unabhängig davon, dass meine Zeit auch abläuft glaube ich, dass es Möglichkeiten abseits einer gleichgeschalteten Politik, z.B. einer nicht notwendigerweise einheitlichen Meinung, diversifizierter Information und daraus erfolgender Entscheidungsfindung auch im globalen Maßstab überzeugend dastehen kann.
Natürlich überrollt man damit nicht mehr jeden potenziellen Gegner nach belieben.
Ich denke der einzige Weg ist juritisch gegen den eigenmächtigen Entschluss des RP vorzugehen. Hier sehe ich den DAV als Vertreter der kletternden Gemeinschaft in der Pflicht entsprechende Juristen zu beauftragen und Mittel zur Verfügung zu stellen.
Deutsche Umwelthilfe, etc. greifen ja auch gerne und erfolgreich zu jurstischen Mitteln. Mit den gleichen Mitteln muss halt auch mal gegengehalten werden.
Ob ein Problem schwerwiegend ist zeigt sich daran, ob die Ursachen erkannt und die richtigen Massnahmen konsequent angewendet werden
Geht wie beim Wanderfalken die Population über Jahrzehnte flächendeckend zurück trotz flachendeckender Massnahmen (Kletterverbote in BW), kann die Ursache nicht ein Marder an der Badener Wand oder eine Neutour sein.
In nicht mal 10Km Entfernung (Luftlinie) wird im Rheintal intensivste Landwirtschaft betrieben.
Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass es einen Zusammenhang in der Nahrungskette von Insekten (übrigens auch Borkenkäfer), Kleinvögeln und Wanderfalken gibt.
Im Donautal war DDT damals Ursache für dünne Eierschalen bei Wanderfalken, trotzdem wurde mittels schwarzgemalter Gutachten, korrupter Landtagsabgeordneten, naturschutzromantiserenden Lehrern und grünen jetzt Bundestagsabgeordneten ein landesweites Kletterverbot durchgedrückt.
Vor 10 Jahren sprach ich am Fels zufällig mit Vertretern des LBV, die sich deutlich für eine Öffnung und sinnvolle Kletterregelung aussprachen.
Warum das – wahrscheinlich weil sich Klettern eben positiv auf die Natur auswirkt:
Von Kletterern freigehaltene Zonen werden von Turmfalken als Jagdrevier genutzt und verhalten sich Kletterern gegenüber überhaupt nicht scheu.
Bei höherer Populationsdichte durch ausreichend Nahrung würden sich Wanderfalken wahrscheinlich ähnlich verhalten.
Ebenfalls häufen sich ausgerechnet an Kletterelsen (Einstiegen) das Vorkommen seltener Pflanzen (z.B. Österreichische Rauke), auch an Pfaden läßt sich eine deutliche Vielfalt von Arten festellen.
Bekannterweise siedeln sich nach lokalen (Zer-) Störungen in der Natur oft (seltene) Pionierpflanzen an.
Ohne genaue Zahlen zu kennen, nehme ich an, dass nicht nur die Zahl der Arten, sondern auch die absolute Zahl der Tiere (nicht nur auf Feldern und Städten, sondern auch im Wald) abnimmt. Wer also ausser dem Mensch (der natürlich nicht in dei Natur gehört) soll also für die zoochore Verbreitung von Pflanzen sorgem?
Auch Felsköpfe ohne Kletteraktivität verbuschen zunehmend, die Artenvielfalt vermindert sich.
Gernerell läßt sich sagen, dass durch die von Kletterern hervorgerufenen Störungen zu einer Erhöhung der Artenvielfalt führen.
Dies ist kein wishful thinking, sondern ergibt sich logisch-statistisch, wenn man bedenkt, dass Kletterer in einem großen bestehenden System kleinräumige Störungen, eine Änderung des vorherigen Status und damit eine Erhöhung der Vielfalt der Zustände hervorrufen.
Und kamm mir jetzt keiner mit: wir wollen eine unberührte Natur zurück, der Mensch darf die Natur nicht stören bla bla
Die Natur war immer Kulturlandschaft, der bedrohte Hutewald, Heckenlandschaft, Steinmauern, Karst.
Es gibt kein zurück zum Urwald.
In der Fränkischen gab es eine Untersuchung, vonach die Artenvielfalt in den letzten X?? Jahren zugenommen hat.
Woran liegts also?
Wird zuwenig geklettert – definitiv!
Wird zuviel Weizen angebaut – wahrscheinlich nicht.
Verdient Bayer zuviel am Pflanzenschutz – definitiv (es gibt andere Lösungen).
Ist Landwirtschaft oberhalb von Schaufels/Dachstein/Eichfels (und Badener Wand?) dünger-/Pestizidfrei – definitiv nicht.
Verdient die einheische Bevölkerung mehr an Ausgleichszahlungen für Naturparks oder Borkenkäferbefall, als an naturverträglichem (inkl. Klettern) Tourismus – definitiv (jedenfalls Entscheidungsträger und damit Stimmungsmacher gegen Kletterer).
Woran liegts also?
Es liegt an uns, am System, an systemkritischen Arbeitgebern, Energieversorgern, BASF, MB, MAN, dem Druck , was ist, was war, was wir wollen, sollen, dürfen.
Helau, Alaaf, Kille Kille Wau …
An der Badener Wand wird nie mehr jemand klettern. So fing es bei uns auch an; Ende der 80er Jahre in den Bruchhauser Steinen im Sauerland. Da kam im März 89 ein Wanderfalken-Pärchen zum Brüten. Die Felsen wurden sofort für alle Kletterer gesperrt und sind es bis heute geblieben. Keine Teilsperrung, nein eine Vollsperrung – seit 33 Jahren.
Natürlich ist die Sperrung richtig, die muss aber nicht ganzjährig passieren, sondern so wie in anderen Klettergebieten auch von 1.Jan. bis 31. Juli. Und es wäre sinnvoll gewesen einmal herauszufinden, warum da zu wenig Bruterfolg eintritt. Aber Vernunft und RP Karlsruhe haben irgendwie keinen Zugang zueinander, sieht man leider auch bei anderen Projekten.
Genau, die Kletterer sind schuld
Behördenwillkür und Profilierungssucht der üblichen Verdächtigen.
Symbolpolitik, mehr nicht. Aber klappt bei der "deutschen" kaputt geframten Bevölkerung ganz gut.