Ein Viertel der Befragten betroffen

Studie aus Innsbruck: Bist du bergsüchtig?

Am Wochenende auch wieder in den Bergen gewesen und dabei einen oder gar mehrere Gipfel bestiegen? Eine von der Medizinischen Universität Innsbruck für Psychiatrie durchgeführte Onlinestudie untersuchte das Phänomen "Bergsucht". Das Ergebnis: Gipfelglück kann abhängig machen.

Für viele das schönste: Am Gipfel zu stehen. Doch Achtung: Gipfelglück kann süchtig machen.
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Die Medizinische Universität für Psychiatrie in Innsbruck veröffentlichte die Ergebnisse einer gemeinsam mit der TU München durchgeführten Onlinestudie zum Thema "Bergsucht". Befragt wurden sowohl regelmäßige Berggeher:innen als auch Extrem-Bergsteiger:innen. Bei fast einem Viertel der 335 Teilnehmer:innen lautete die Diagnose: "Bergsucht“.

Die für eine Doktorarbeit durchgeführte Studie umfasste einen Online-Fragebogen, der Ende 2019/ Anfang 2020 über diverse Kanäle, u.a. die Alpenverein, nach Proband:innen suchte. Mittels eines Fragenkatalogs wurde über die Fokussierung auf Gipfelerfolge und Adrenalin-Erlebnisse das individuelle Bergsucht-Potential ermittelt.

"Sensation seeking" beim Bergsteigen

Zum Einsatz kamen standardisierte Fragebögen für "verhaltensgebundene Süchte". Studienleiterin Katharina Hüfner (Psychiaterin und Neurologin) betonte gegenüber der österreichischen Presseagentur den Fokus des Projekts: "Es ging in der Studie auch darum, Faktoren wie 'sensation seeking' oder Effekte des Bergsteigens auf die Emotionsregulation genauer zu beleuchten."

Die Sucht nach dem Gipfel

Bevor die Evaluation beginnen konnte, wurde zunächst zwischen potenzieller Bergsucht von gesundem Sportverhalten unterschieden. Es sollte klar ersichtlich werden, dass der Fokus auf dem eindeutigem Suchtverhalten in Bezug auf Gipfelerfolge liege.

Dieser Aspekt ist jedoch laut Hüfner nicht das einzige Erkennungszeichen einer "Bergsucht“: "Entscheidend ist vielmehr, dass das Leben der Bergsüchtigen sehr stark auf das Bergsteigen fokussiert ist, es eine stetige Dosissteigerung braucht und sich auch Entzugssymptome einstellen, wenn kein Berg bestiegen werden kann.“

Bergsucht kommt selten allein

"Bergsucht" geht laut den Studienergebnissen zudem häufig mit Depressionen, Stress und sogar Angstsymptome einher. Häufig trat "Bergsucht" zudem mit anderen Suchterkrankungen auf, etwa der Abhängigkeit von Alkohol. Die Ergebnisse der Studie wurden bereits im August publiziert.

2 Kommentare

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Also wenn ich mir so anschaue, was auf den Hütten abends so abgeht, dann ist das mit der Alksucht nicht wirklich von der Hand zu weisen.

Es soll ja Leute geben, die nur wg. des Alks wandern gehen. Unvergesslich: