Am Montag hat sich am Tegelberg in den Ammergauer Alpen ein schwerer Bergunfall ereignet, bei dem ein Mann aus Berlin ums Leben kam.
Der 63-Jährige war im Tegelberg Klettersteig (Kategorie C) unterwegs, als er - aus bisher noch ungeklärter Ursache - über 50 Meter im freien Fall in die Tiefe stürzte.
Die durch Zeugen benachrichtigten und wenig später am Unfallort eintreffenden Rettungskräfte von Polizei und Bergwacht konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Die Ehefrau des Berliners, die mit der Seilbahn auf den Berg gefahren war, wurde von einem Kriseninterventionsteam betreut.
14 Kommentare
Kommentar schreibenBin den Steig diesen Sommer gegangen und er war technisch wirklich einfach bei Trockenheit! Absolut treffend bewertet.
Die Probleme liegen hier mehr in der Länge des Steigs und den Staus verursacht durch unsportliche Anfänger. Beim Warten an ungünstigen Stellen kann der ein oder andere Ungeschickte schon mal Panik bekommen und zuviel Kraft verlieren.
Andererseits gibt es dann wieder die Leute die völlig überheblich herangehen, "ist ja nur nen C-Steig!" Hab selber erlebt wie ein älterer Herr seinen Helm nicht geschlossen hielt und mehrmals seine Sicherung abnahm an leichteren Stellen. 10m über der kleinen Holzleiter ging ihm dann der Helm ab und hätte fast die Leute die dort unten warteten getroffen. Zum Glück ist nichts passiert.
Ich hab bei C-Klettersteigen auch schon mehrmals Leute komplett ohne Sicherungen erlebt, die sahen auch sehr geübt aus, das geht dann 1000 mal gut bis was geschieht.
Tatsächlich ist dieses Unglück tragisch, wird jedoch vermutlich nicht das letzte in diesem Klettersteig gewesen sein. War ebenfalls vor ein paar Wochen im Klettersteig, wo mir am oberen Quergang ein Fotograf begenete der hier sehr oft Fotos macht und Blockierten an dieser Stelle hilft. Auch er berichtete mir von unzähligen überforderten Klettersteiggehern in diesem Steig. Der Klettersteig ist durch seine nordseitige Ausrichtung nahezu das ganze Jahr feucht und somit durchaus anspruchsvoll ( vgl. mit Kellespitze). Diese ganze Kategorisierung C oder D hilft auf Dauer nicht weiter, sofern sich immer wieder Leute an ihre Leistungsgrenzen heranwagen. Klettersteige sind kein Sportgerät für Nichtkletterer, sondern erfordern i.d.R. ab Kat. C klettertechnische Grundfähigkeiten.
Darf ich noch anmerken: Wenn ich das richtig sehe, dann wurde dieser Steig vor ein paar Jahren durch weitere Eisensteige ergänzt, oder? Die teils wenigen natürlichen kleinen Tritte, die wohl immer benutzt werden, schauen abgetreten aus und sind einer anfangs erteilten Kategorie C (d.h. auch für mich ohne permanente Reibung zu gehen und im Seil "zu hängen") vielleicht zur Zeit nicht mehr zumutbar und der Tegelbergsteig ist ab November gesperrt, der Zustieg abgebaut weil eben Eisgefahr, nicht wahr? - Ich finde es nicht schlimm, wenn man da jetzt noch mal genau drauf schaut und das kritisch vermerkt. Allerdings empfand ich auch eher wenig echte Überhangpassagen, die dann ein D rechtfertigen würden. Material ist durchaus Thema, aber, wer fällt denn letztendlich ins Seil am Steig? Das muss doch die Ausnahme sein, anders als beim echten Klettern ... Also, über den Unfallhergang können wir nur spekulieren, und da wäre auch für die Klettergemeinschaft ein Bericht erleichternd. Aber variable Gefahren lassen sich einfach auch nicht kategorisieren. Ich würde mir ebenso für die Bergwacht wünschen, dass dort weniger geschieht ... die Einsätze sollen dort jährlich im dreistelligen Bereich sein, wenn ich das richtig gehört habe .. ?
Jeder der sich an einen Klettersteig ranwagt sollte sich vorher genau informieren. Es gibt hierzu sehr gut Klettersteigführer.
Grundvoraussetzung sind Fitness, gute Ausrüstung und die eigene Einschätzung den Klettersteig auch wirklich zu machen. Umdrehen oder den Steig nicht zu machen ist keine Schande.
Letzendlich wissen wir nicht wie der Sturz geschehen konnte!
Solche Unfälle passieren und werden immer wieder vorkommen.
Muss mich noch mal zu Wort melden:
Die Schwierigkeit eines Streigs hat überhaupt nichts zu tun mit Problemen wie Nässe oder speckig.
C bleibt C, auch wenn das Teil völlig vereist ist.
Und damit ist auch klar, dass eben C nicht dasselbe ist wie C.
Das muss man einfach wissen, bevor man sich in ein solches in aller Regel sehr schönes Abenteuer stürzt.
Und wenn ich sehe, wie so mancher dieses Abenteuer angeht, dann ist das zum Haare raufen.
Wenn ihr beim Klettern seid, schaut euch mal selbst um, mit welchem Müll sich die Kletterer teilweise sichern.
Das ist auch gefährlich und vor allen Dingen verantwortungslos, denn irgendjemand muss im Unfalle aufräumen.??????
Das hat jetzt zunächst mal nichts mit diesem Absturz zu tun, denn ein solches Ereignis ist einfach immer schlimm.
Auch mein Beileid an die Angehörigen,
Ich stimme Torsten zu, ich finde auch das fer klettersteig unterbewertet ist. Bin ihn auch schon gegangen. Und einige Stellen würde ich mit D Kategorien. Dadurch dass er sehr hoch frequentiert ist, ist der Steig sehr abgegriffen und speckig was besonders die Quergänge sehr anstrengend macht.
Ich bin den Steig ca. eine Woche zuvor mit meinem 13jährigen Sohn gegangen und war ebenso überrascht über die Aneinanderreihung eher fordernder Passagen, auch wenn wir uns via Karten, you tube und Co. mental gut vorbereitet haben. Allerdings sind da jede Empfindungen anders. Was für den einen sehr schwer oder nicht machbar ist, ist für den anderen schwer aber zu bewältigen. Man merkt es letztlich erst wenn man drinsteckt... Wir hatten zwar sehr gute trockene Bedingungen und in Sichtweite waren lediglich drei weitere Bergsteiger, aber man sieht und fühlt wie ausgetreten speckig die Tritte oft sind... Da kann man durchaus panisch werden wenn man keinen Grip findet. Und ja, der Steig ist mit C absolutes Understatement. Was letztendlich passiert ist, wird hoffentlich die polizeiliche Ermittlungen offenbaren und mitteilen. Denkt mal auch an den Unfall Ottenalm, wo ein Set komplett abriss... Wir haben die Rettung zufällig von der Landstraße auch gesehen und waren voller Demut über die kurze Brücke von Glück zum Unglück... Aber auch, wenn der touristische Druck auf die Berge so weiter wächst und die üblichen Lifestylesportgazetten weiter so ein trügerisches Gefühl von Sicherheit durch möglichst hohe Investitionen ins Material und nicht ins Können suggerieren, dann war es auch am Tegelbergsteig nicht der letzte Absturz und das finde ich ebenso tragisch wie dieser Unfall. Alle Kraft der/den Hinterbliebenden!
Bin den Klettersteig schon mehrfach begangen, im trockenen Zustand noch ein C, wenn es nass ist eindeutig auf Grund der glatten Felsen erheblich schwieriger. Da reichen auch nasses, schmieriges Schuhwerk vom Vorgeher
Es ist manchmal schon erstaunlich, was man sich alles zurecht kommentieren kann
Zunächst Kategorie C
Das heißt schlicht und ergreifend, es geht senkrecht nach oben
Der Tegelberg ist maximal C/D.
D heißt klar überhängend, ich kenne den Tegelberg sehr gut, allerhöchstens der anschließende fFngersteig ist Kategorie D
Das Alter hat mit der Schwierigkeit überhaupt nichts zu tun, es kommt auf die Fitness an.
Außerdem auf Erfahrung und Einschätzungs Kompetenz
Ich selbst bin 68 Jahre alt, war dieses Jahr in den Dolomiten auf den dort schwierigsten Klettersteigen unterwegs.
Bis auf über 3000 Meter (Tofana/Piz Boe)
Als besonders schlimm empfinde ich veraltete Klettersteigsets oder gar das ungesicherte Klettern
Ich 61 bin den Klettersteig schon gegangen.
Es kommt auf die Kondition und ein bisschen Erfahrung an.
Es wird darauf hingewiesen wer beim Einstieg eine C Stelle Probleme hat sollte weiter auf der Gelben Wand gehen.
Was ich letztes Jahr erlebt habe war ein Schwächeanfall eines Touristen am Tegelberg zu dem hat er seine Sohlen von seinen 20 Jahren alten Wanderstiefel verloren.
Da konnte auch ein Bergführer der hinter mir kam nicht aushelfen.
Vielleicht mal ein Youtube Video voher anschauen kann helfen.
Mach ich bei meinen Klettersteige bevor ich mit meiner Enkeltochter gehe.