Es war vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis die Pandemie auch den höchsten Berg der Erde erreichen würde. Nun ist es - laut übereinstimmenden Medienberichten - tatsächlich passiert: Ein Expeditionsteilnehmer aus Norwegen, der mit Verdacht auf ein Höhenlungenödem in ein Krankenhaus nach Kathmandu ausgeflogen wurde, ist positiv auf COVID-19 getestet worden.
Darüber hinaus habe sich auch ein Sherpa aus dem Team des Norwegers mit dem Virus infiziert, hieß es. Unbestätigten Presseberichten zufolge würden in einem Krankenhaus in Kathmandu sogar mehrere Menschen aus dem Everest-Basecamp behandelt, die positiv auf Corona getestet wurden.
Das nepalesische Tourismusministerium wollte die Fälle offiziell nicht bestätigen. Die zuständige Direktorin, Mira Archaya, sprach in der Kathmandu Post sogar von "Gerüchten": "Nach dem, was die Offiziellen aus dem Basislager berichten, können wir sagen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Die Leute leiden auch an 'Khumbu-Husten', und das ist kein neues Phänomen."
Im Everest-Basecamp gilt Maskenpflicht, mit der Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln scheinen es manche Achttausender-Aspiranten aber nicht allzu genau zu nehmen.
"Ich sehe, dass es immer noch Teams gibt, die über soziale Medien alle im Basislager zur Party einladen. Es sollte im Interesse aller – Veranstalter, Bergführer, Expeditionsleiter, Sherpas und Kunden – sein, alles zu tun, um einen Ausbruch im Basislager zu vermeiden. Denn das würde bedeuten, dass die Saison ein vorzeitiges Ende finden wird", so der österreichische Expeditionsveranstalter Lukas Furtenbach gegenüber abenteuer-berg.de.
Wie das nepalesische Tourismusministerium mitteilte, seien bis zum 21. April insgesamt 377 Besteigungsgenehmigungen für den Everest erteilt worden; damit liegt man im 2. Coronajahr fast gleichauf mit dem bisherigen Rekordergebnis von 2019.
Ganz anders sieht die Situation auf der Nordseite des Berges aus, denn von Tibet sind auch in diesem Jahr keine Besteigungen möglich.
0 Kommentare
Kommentar schreiben