98,13 Kilometer und rund 4.795 Höhenmeter liegen zwischen dem Lago Maggiore im Kanton Tessin und dem Gipfel der Dufourspitze (4.634 m) im Kanton Wallis.
Der Schweizer Andreas „Andy“ Steindl meisterte diese Distanz nun am 01. Juli in unglaubichen 08:10:41 Stunden - und verbesserte damit den alten Rekord von Nicolas Hojac aus dem Jahr 2018 um 04:46 Stunden.
Steindl startete sein Speed-Projekt am Vorabend um 23.13 Uhr am tiefsten Punkt des Landes, in Brissago am Lago Maggiore auf 193 Metern, mit dem Rennrad. Die Rad-Etappe führte den Dynafit-Athleten auf 86 Kilometern über Italien an den Fuß des Monte Rosa Massivs.
Nach 03:10 Stunden auf dem Rennrad ging es für den Schweizer in Macugnaga zu Fuß weiter. Die Route führte den gebürtigen Zermatter über das Marinelli Couloir durch die Ostwand des Monte Rosa und den Silbersattel zur Dufourspitze.
Steindl konnte seine hohe Geschwindigkeit konstant halten. Nach 05:30 Stunden erreichte er das Marinelli Biwak und wechselte auf Bergschuhe und Steigeisen; die Distanz vom Biwak bis zum Gipfel in spektakulären 02:40 Stunden:
"Ich musste durch sehr weichen Schnee waten, wo ich teils bis zu den Knien einsank. Es war extrem heiß für die Höhe und bis auf 3.400 m war der Schnee kaum gefroren. Ich musste spuren und habe dort viel Zeit und vor allem Energie verloren.
Danach fand ich Top Verhältnisse bis auf 4.500 Meter vor, wo ich gut hochpickeln konnte und mit den Steigeisen guten Halt hatte.
Ab 3.800 Metern fing ich an, die Höhe zu spüren. Müdigkeit und Anstrengung zeigten mir, dass ich doch schnell gestartet bin. Die letzten 150 Höhenmeter musste ich wieder spuren und kämpfte mit der Höhe, da die Akklimatisation der letzten Wochen wetterbedingt nicht optimal verlief.“
Um 07:24 Uhr stand Andy Steindl am Gipfel. Seine Ausrüstung und Verpflegung führte der Schweizer im Sinne einer zu hundert Prozent „by fair means“ Speed-Besteigung über die komplette Strecke des Projekts am Rad und im Rucksack mit.
"Beim Laufen habe ich eine Flask verloren. Danach musste ich mit 0,5 Litern für die nächsten vier Stunden auskommen. Nicht die beste Voraussetzung, aber ich bin es gewohnt mit wenig zu Trinken unterwegs zu sein", so Steindl über seine Verpflegungssituation während seiner Rekord-Tour.
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