Drei Frauen und zwei Männer verlieren ihr Leben

Fünf Lawinentote am Dachstein

Für verschüttete Schneeschuhwanderer kommt jede Hilfe zu spät.

Fünf Lawinentote am Dachstein
© picture alliance/APA/picturedesk.com

Bislang war dieser schneearme Winter hinsichtlich der Anzahl schwerer Lawinenunglücke ein vergleichsweise ruhiger.

Am Sonntag jedoch kam es am Dachstein zu einem verheerenden Lawinenunfall.

Gegen 09:30 Uhr morgens wurde eine Gruppe aus Tschechien auf der oberösterreichischen Seite des 2.995 Meter hohen Berges von einer Lawine mitgerissen.

<p>Vergeblicher Einsatz: Hubschrauber und Rettungskräfte in Hallstatt.</p>

Vergeblicher Einsatz: Hubschrauber und Rettungskräfte in Hallstatt.

© picture alliance/APA/picturedesk.com

Die fünf Personen, drei Frauen (27, 30, 37) und zwei Männer (28, 46), hatten auf der Seethalerhütte (2.740 m) am Rand des Hallstätter Gletschers übernachtet und war von dort gegen 08:30 Uhr gestartet.

Im Bereich des Randkluftsteigs auf etwa 2.800 Metern Höhe wurde die Gruppe von einer sehr großen etwa 150 bis 200 Meter breiten und 400 Meter langen Lawine erfasst.

Alarmierte Rettungskräfte aus Hallstatt und Obertraun, sechs Hubschrauber aus Salzburg, der Steiermark und Oberösterreich sowie Alpinpolizisten waren schnell vor Ort. Doch trotz aller Bemühungen konnten die Personen nur noch tot geborgen werden. 

Laut der Polizei Oberösterreich seien die Schneeschuhwander*innen ohne LVS-Geräte unterwegs gewesen. Zwei Stunden habe es gedauert, bis Lawinensuchhunde die ersten Opfer aufgespürt hatten. 

In dem Gebiet herrschte am Sonntag erhebliche Lawinengefahr (Warnstufe drei).

7 Kommentare

Kommentar schreiben
alpin.de

Angesichts des dramatischen Unglücks mit fünf Lawinentoten halten wir von der Redaktion vor allem Information - und darüber hinaus freilich auch eine sachliche Analyse - für angebracht. Wir bieten all unseren Lesern und Usern auf alpin.de und auf social media die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung im Sinne einer gepflegten Diskussionskultur. Einseitige Schuldzuweisungen - womöglich ohne detaillierte Sachkenntnis - scheinen uns allerdings angesichts der Dramatik dieses Unfalls keinesfalls angebracht.

Simonyhütte

Hallo lieber Gast der gestern um 10:17 die Beitrag verschickt hat!!

Als erstes möchte ich sagen das dieser Beitrag an grenzenloser Frechheit kaum noch zu übertreffen ist!!

Aber zur Aufklärung!!

Ich habe am Sonntag diese 5 Personen live beobachtet und auch denn Abgang der Lawine! Worauf ich sofort denn Wirt der Seethalerhütte angerufen habe und im Mitgeteilt habe das eine riesige Lawine von der Randkluft abgegangen ist und alle 5 mit gerissen hat, weiters hab ich sofort die Rettungskette in Gang gesetzt!!

Ich war auch gemeinsam mit dem Wirt der Seethalerhütte einer der ersten auf der Lawine und wir haben alles aber wirklich alles versucht hier leben zu retten was uns leider nicht gelungen ist.

Nun möchte ich ganz klar eines fest halten und das weiß zu 100% das der Wirt der Seethalerhütte diese 5 Jungen Leute mehr mals davor gewarnt hat zu gehen aber wir Wirte können nur Ratschläge erteilen, Warnungen aussprechen aber wir können niemanden davon abhalten zu gehen!! Wir sind nicht eure Kindermädchen!!

Darum würd ich Ihnen nahelegen sich in Zukunft voher zu informieren bevor Sie derartiges schreiben und so auch einen Hüttenwirt als Verantwortungslos hinstellen was wir alle ganz sicher nicht sind!!

lg Christoph Mitterer
Simonyhütte

Matthias

Unerhört ist sie Auffassung, dass der Hüttenwirt hier irgendetwas MUSS und somit möglicherweise in eine Art Haftungsfrage gedrängt wird! Ein guter Wirt wird immer von sich aus Hinweise geben, spätestens auf Nachfrage. Aber der Wirt ist nicht in Bringschuld sondern der Bergsteiger in der Holschuld! Außerdem: Im Gebirge handelt jeder eigenverantwortlich und von dieser Eigenverantwortung kann niemand entbunden werden! Egal ob man eine Warnung erhält, den LLB studiert oder sonst etwas!

Gast2

Müssen tut der überhaupt nichts. Wer im Winter in den Bergen unterwegs ist, sollte sich mit dem LLB auseinandersetzen. Dennoch tragisch

alpin.de

@Gast: Einem Bericht von krone.at zu Folge hat der Hüttenwirt die Gruppe gewarnt:

krone.at/2113161

Zitat aus dem Artikel:
„Krone“: Die Verunglückten nächtigten bei Ihnen?
Wilfried Schrempf: Richtig, eigentlich wollten sie ja schon am Vortag gehen. Da war das Wetter aber schlecht, es war stürmisch. Und es herrschte Lawinenwarnstufe drei.

Am Sonntag gingen sie dennoch ...
Und auch diesmal hab’ ich ihnen gesagt, dass Lawinen durchaus möglich sind. Der Wind hat auch wieder geweht, dadurch hat sich sehr viel Schnee aufgebaut, große Wechten sind entstanden, und die sind wirklich sehr gefährlich. Dennoch sind sie nach dem Frühstück gegen acht Uhr losgegangen.

Bergfreund

Tragisch. Traurig, Unfassbar. Bitte nehmt immer ein LVS-Gerät mit. Wer weiß, vielleicht hätte man noch jemanden retten können.

Gast

Wo war die Warnung des Hüttenwirts? Der hätte die Leute auf die hohe Lawinengafehar hinweisen müssen!