Garibotti klettert in Patagonien seit knapp drei Jahrzehnten. Er ist Autor des Kletterführeres Patagonie Vertical und des Online-Kletterführers pataclimb.com und Botschafter für Patagonia.
Der Bergbau konzentriert sich auf die Gegen rund um die Region Aysén in Chile, eines der letzten wilden Schutzgebiete in Südamerika. Dort befinden sich nicht nur 10.000 Jahre alte Höhlenmalereien, sondern eine Kulturlandschaft, die von Schluchten durchzogen und mit unendlich vielen Nadeln aus Vulkangestein und Spalten gespickt ist.
Das Gebiet liegt zwischen der Cerro Apidame und dem Valle Lunar. Garibotti erschloss in den letzten Jahren dort viele neue Kletterrouten. Sein letzter Instagram Post zeigt Kletterbilder mit weiter unberührter Landschaft. Darunter schreibt er:
"Die Landschaft, die sie auf den Bildern sehen, liegt auf dem Erschließungsgebiet der Bergbaugesellschaft. Es ist kaum zu glauben, dass eine Landschaft von solcher Schönheit bald (im Wahrsten Sinne des Wortes) verstaubt werden soll und von Bulldozern, Tunneln, Straßen, Sprengstoffen und Chemikalien heimgesucht werden soll."
Eigentlich befanden sich die Flächen, auf dem das Bergbauunternehmen arbeitete innerhalb der Grenzen des, von Kris und Douglas Tomkins gegründeten, Patagonia Parks, die 2018 von der chilenischen Regierung genehmigt worden waren. Der Nationalpark umfasst an die 300.000 Hektar Wälder, Gletscher und Berge. Das Land hatte die Tompkins-Conservation-Stiftung dem chilenischen Staat geschenkt, um es zu schützen und zu bewahren.
Auf Drängen des Bürgermeisters von Chile Chico und dem Bergbauunternehmen wurden in einem Senatsbeschluss die Grenzen des Parks nun verschoben, dass das Gebiet um die Mine nicht mehr zur geschützten Fläche zählt. Umweltschutzverbände und Aktivisten warnen vor den Folgen.
Chile Chico liegt am Ufer des zweitgrößten Sees Südamerikas, dem Lago General Carrera. Dank des Sees verfügt Chile Chico über ein außergewöhnliches Mikroklima. Entlang des Jeinimeni Flusses, der in den See mündet, gedeihen Obstbäume. Die Mine würde sich in an den Fluss angrenzenden Hügeln befinden.
"Ich mache mir Sorgen um die Verschmutzung unserer Gewässer und des Sees", sagt Gloria Becerra, Führerin des Bauernverbands in Chile Chico im Artikel. "Es gibt Landwirte, die das Wasser aus dem Fluss trinken. Wir benötigen es für die Tiere, wir gießen damit. Wenn das Wasser verschmutzt wird, werden wir nicht in der Lage sein gesund und natürlich anzubauen. Und der Fluss fließt zum See, dem größten Süßwasserspeicher Chiles ", fügt sie hinzu.
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