Das bayerische Kabinett hat Ende März 2017 in einer Hauruck-Entscheidung die Änderung des Alpenplans in Gang gesetzt, um die höchst umstrittene Skischaukel am Riedberger Horn zu ermöglichen.
Nach Ansicht von Mountain Wilderness sei dies vor allem auf Betreiben Seehofers geschehen, der "die Staatsregierung bis hin zur Umweltministerin auf Linie gebracht" habe, wie es in der offiziellen "Laudatio zum Bock des Jahres" heißt.
Das Votum der Staatsregierung - zwar im Sinne der betroffenen Allgäuer Wintersportgemeinden, aber gegen den Willen der Mehrheit der bayerischen Bevölkerung - sei ein Türöffner für Touristiker und Lokalpolitiker in vielen Teilen der Alpen gewesen, die nun "dem Beispiel folgen und den Umweltschutz zugunsten von Liftneubauten aufweichen" würden.
Am Riedberger Horn soll im Bereich der geplanten neuen Ski-Schaukel eine Fläche von 80 Hektar aus der strengsten Alpen-Schutzzone C herausgenommen werden. Im Gegenzug wird in der Balderschwanger Flur ein Gebiet von zusammengenommen 304 Hektar neu mit C klassifiziert.
Wann und ob überhaupt mit den Bau des Millionen-Projektes begonnen werden kann, ist derzeit noch unklar. Laut einem vom Bund Naturschutz in Auftrag gegebenen Gutachten, sei die Skischaukel aufgrund von geologischen Besonderheiten nicht genehmigungsfähig.
"Die ganze Luftseilbahn am Ende nur ein Luftschloss? Aber Sie sind ja jetzt fein raus. Soll es doch der Söder den Allgäuern erklären, wenn aus der Skischaukel doch nichts wird. Das ist nun wahrlich nicht mehr Ihre Chefsache, zu der Sie das Riedberger Horn einst gemacht hatten", so die Umweltschutzorganisation Mountain Wilderness Deutschland in ihrer "Laudatio".
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