Am ersten Dezember-Wochenende protestierten die Landesverbände Mountain Wilderness Deutschland und Mountain Wilderness Österreich stimmungsvoll gegen den geplanten Zusammenschluss der Skigebiete Pitztal und Sölden.
"Es ist ein Skandal, noch intakte, unberührte Gebirgsräume und Geländekammern für die sich immer schneller drehende Aufrüstungsspirale des Skitourismus zu opfern", so Kerrin Lessel, Vorstandsmitglied von Mountain Wilderness Österreich.
Durch den Zusammenschluss der beiden österreichischen Skigebiete soll das größte Gletscherskigebiet Europas entstehen.
Ursprünglich wollten die Umweltschützer ein Protestcamp neben dem Gletscher aufbauen, was das Tiroler Campierverbot jedoch verhinderte. "Wir wollten uns für die Gletscher den Arsch abfrieren", sagt ALPIN-Autor und Vorstandsmitglied von Mountain Wilderness, Michael Pröttel. Es trat Plan B in Kraft: Der Aufstieg mit Tourenski und Schneeschuhen zur Braunschweiger Hütte.
Am von der Erschließung bedrohten Linken Fernerkogl hatten die Demonstranten am Vorabend ein Peace-Zeichen aus Fackeln angezündet. Sie verbrachten die Nacht dann in der Braunsweiger Hütte und hielten am nächsten Tag an der Gletscherseebahn-Talstation einen Banner mit der Aufschrift "Finger weg von den Gletschern" in die Höhe.
Die von den Demonstranten angesprochen Skifahrer äußerten sich laut Mountain Wilderness durchaus auch gegen die Zusammenlegung der Skigebiete: "Da werden die Ski-Tickets ja noch teurer" und "Wir kommen gerade hierher, weil es im Gegensatz zum Söldener Ski-Ballermann im Pitztal ruhiger zugeht", lauteten einige der Aussagen.
Ob Mountain Wilderness mit der Aktion etwas bewirken konnte, bleibt abzuwarten: Das Genehmigungsverfahren läuft noch.
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