Am 27. Dezember begannen Caldwell und Jorgeson ihr Werk am El Capitan. 19 Tage lang arbeiteten sich die beiden Spitzenkletterer die "Dawn Wall" hinauf, um ihren Traum von der ersten freien Begehung der als "unmöglich" geltenden Route endlich wahr werden zu lassen. Am 14. Januar erreichten die beiden schließlich den Gipfel des riesigen Fels-Monolithen El Capitan.
32 Seillängen an der fast 1000 Meter hohen Granitwand mit messerscharfem Gestein lagen hinter den beiden. Jorgensen und Caldwells Route weißt durchweg hohe Schwierigkeitsgrade auf, individuelle Seillängen werden mit einer Schwierigkeit bis zu 5.14d (UIAA: X+) bewertet. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, etwas zu vollenden, dem man sich jahrelang mit Haut und Haar verschrieben hat", sagte Kevin Jorgeson nach dem Triumph.
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Auch Alexander Huber gratulierte aus der Ferne. Gegenüber Stefan Nestlers "Abenteuer Sport"- Blog sagte der 46-Jährige: "Die Route ist mit Sicherheit die schwierigste alpine Felsroute weltweit. In dieser Hinsicht gibt’s nur eines zu sagen: Hut ab, großartige Leistung!"
Und Ueli Steck würdigte die Begehung in einem Interview mit der Online-Ausgabe der Basler Zeitung gar als "neue Dimension des Freikletterns."
Die Begehung geriet auch zum Medienspektakel. Die Netzgemeinde war bei der Pionier-Leistung der Kletterer live dabei. Tommy Cadwell und Kevin Jorgeson mögen sich dem Geist der großen Yosemite-Pioniere aus den 1950er und 60er-Jahren verpflichtet fühlen; in Sachen Social Media sind die beiden up to date und posteten den Stand der Dinge mit Text, Bild und Video via Facebook, Twitter und Co in die Welt.
In Deutschland berichteten neben "Bild", "FAZ" und "Spiegel" auch die "Tagesthemen" und die "Heute"-Nachrichten. Der prominenteste Gratulant kam aus dem Weißen Haus. Sein Name: Barack Obama.