"Unsere Wegewarte stehen jedes Frühjahr unter Zeitdruck: Erst nach der Schneeschmelze ist eine erste Begutachtung der Wege möglich, und erst dann ist abschätzbar, welche Aufräumarbeiten und Wegsanierungen nach der Winterpause notwendig sind. Somit heißt es schnell sein, denn die ersten Wanderer sind bereits unterwegs. Keine leichte Aufgabe für unsere Ehrenamtlichen. Es ist wirklich keine Selbstverständlichkeit, was diese Leute in ihrer Freizeit leisten", betont Peter Kapelari, Leiter der Abteilung für Hütten, Wege und Kartografie im ÖAV.
Da wird geschaufelt, gestemmt, bemalt und abgesichert – alles, um das 26.000Kilometer lange Wegenetz in Österreich bestmöglich zu pflegen und zugänglich zumachen.
"Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe für die 196 Alpenvereinssektionen und ihre Wegewarte – was aber nicht heißt, dass von den Wanderern nicht nach wie vor Eigenverantwortung gefordert ist", betont Peter Kapelari.
"Eigenverantwortung und eingesundes Maß an Hausverstand ist am Berg immer erforderlich. Nach österreichischem Recht haftet der Wegehalter nur bei grober Fahrlässigkeit (oder gar Vorsatz). 100-prozentige Sicherheit und zu jeder Zeit makellose Wege können wir einfach nicht garantieren, das ließe sich im Gebirge nie bewerkstelligen."
Zu den Aufgaben der Wegwarte zählen: die Überprüfung der Markierungen, Reinigung der Querrinnen, Befreiung der Wege von Steinen und Ästen, Überprüfung der Festigkeit von Geländern, Brücken und Stufen, Kontrolle der Sicherungsseile und Abzäunungen, Auf- und Abbau von beschädigten Schildern.
Nicht alle Wege bereits passierbar
Im Jahr 2017 stehen für den Alpenverein auch einige größere Wegebauprojekte an. So hat ein massiver Hangrutsch im Vorjahr den Weg zur Muttekopfhütte in den Lechtaler Alpen verschüttet, die Erd- und Gesteinsmassen müssen nun – zum größten Teil händisch – abgegraben und beseitigt werden.
Auch am Riezler Steig am Thaneller (Lechtaler Alpen) müssen heuer weitere Arbeiten zur Behebung von Steinschlagschäden durchgeführt werden. Ebenfalls gesperrt wegen aktuell massiver Blocksturzgefahr ist aktuell noch der Zustieg zur Bettelwurfhütte im Halltal (Karwendel). Hier muss vor der Hüttenöffnung erst eine Felsräumung erfolgen.
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