Ueli Steck wurde am 04. Oktober 1976 im Emmental geboren und ist einer der weltbesten Solokletterer und Speedbergsteiger. Für seine alpinistischen Leistungen wurde er u.a. mit dem Eiger Award (2008) und dem Piolet d’Or (2009, 2014) geehrt.
2015 lies "the swiss machine" zum wiederholten Male aufhorchen, als er sich den Speedrekord an der Eiger Nordwand von Dani Arnold zurückholte und alle 82 Viertausender der Alpen in 61 Tagen bestieg. 2016 scheiterte seine Shishapangma-Expedition mit David Göttler.
Stefan Nestler hat Ueli Steck im Rahmen des International Mountain Summit in Brixen für sein Blog "Abenteuer Sport" interviewt. Alle Fragen und Antworten des Interviews gibt es hier.
Ueli, du bist gerade 40 Jahre alt geworden und warst nicht zu Hause. Wie hast du deinen runden Geburtstag verbracht?
Ich war mit meiner Frau am Shivling in Indien (ein 6543 Meter hoher extrem formschöner und anspruchsvoller Berg im Norden des Landes) bergsteigen. Es war eine sehr schöne Reise und ein gebührendes Fest für meinen 40. Geburtstag.
Und du hast dir einen Gipfelerfolg geschenkt?
Ja, wir hatten super Wetterglück. In sieben Tagen waren wir auf dem Shivling. Es war perfekt.
Andere Leute werden mit 40 langsamer. Bei dir hat man das Gefühl, du wirst immer schneller.
Im Moment geht es noch bergauf. (lacht) Man muss sein Alter akzeptieren und nicht traurig sein, dass es nicht mehr so ist wie vor 15 Jahren. Ich brauche ein bisschen mehr Erholung, mehr Ruhe. Aber das kann man ja auch positiv sehen. Da habe ich mal mehr Zeit, auf dem Sofa zu sitzen. Ich glaube, das Alter ist nur eine Einstellungssache.
Du warst schon immer superschnell unterwegs, trotzdem habe ich das Gefühl, du hast die Geschwindigkeit noch einmal neu für dich entdeckt.
Ich habe es schon ein bisschen optimiert und mein Training darauf ausgerichtet. Ich weiß, ich kann die nächsten vier, fünf Jahre noch einige Peaks (Spitzen) setzen.
Im letzten Frühjahr, als du mit David Göttler versucht hast, die Shishapangma-Südwand über eine neue Route zu klettern, hatte man das Gefühl, ihr seid ständig "auf Speed". Erst habt ihr euch zum Akklimatisieren fast totgelaufen, und dann seid ihr in der Wand weiter gelaufen.
Wir waren immer unterwegs. Das ist das, was mir gefällt. Wir haben von Anfang an gesagt: Wir wollen Bergsteigen und nicht im Basislager herumsitzen. Wir wollten uns bewegen und Spaß haben. Das ist uns gelungen.
Verrätst du mir dein nächstes Projekt?
Ich probiere noch einmal die Everest-Lhotse-Überschreitung.
Ich brauche ja wohl nicht zu fragen, ob mit oder ohne Flaschensauerstoff.
Mit Flaschensauerstoff ist das Projekt doch gar nicht interessant.
2 Kommentare
Kommentar schreibenFragt ihn nochmal in 15 Jahren.
Tststs, dieses oberflächliche Gequatsche macht ihn mir nicht sympathischer. Man kann im Kopf jung bleiben, sich für Neues interessieren und offen bleiben für die Jungen, aber der Körper macht seine eigenen Gesetze. Das habe ich am eigenen Leib spüren müssen und da "reine Kopfsache" nicht mehr geholfen