Dass Jan Hojer die Gesamtwertung in diesem Jahr für sich entscheiden konnte, stand bereits nach der Qualifikation fest. Sein stärkster Konkurrent, der Russe Dmitrii Sharafutdinov verpasste zum allerersten Mal seit über zehn Jahren im Boulderweltcup den Sprung ins Halbfinale und verlor damit seinen knappen Anschluss an Jan Hojer. Dennoch hatte er in den vorhergehenden sieben Wettkämpfen schon genügend Punkte gesammelt, um sich den zweiten Platz in der Gesamtwertung zu sichern. Trotz dieser Vorentscheidung im Gesamtklassement war das Finale der besten Sechs in Laval packend. An den eigenwilligen, aber interessanten und gut geschraubten Boulderproblemen tat sich Jan Hojer schwer, obwohl er durch seine Körpergröße bei den teils sehr langen Zügen im Vorteil war. Anders der Russe Rustam Gelmanov. Er knackte alle vier Finalboulder in acht Versuchen und holte sich damit den Tagessieg vor den beiden Franzosen Guillaume Glairon Mondet und Jeremy Bonder.
Damen-Gesamtwertung bis zum Schluss spannend
Im Gegensatz zu den Herren blieb die Podiumsplatzverteilung bei den Damen bis zum Schluss spannend. Drei Starterinnen lagen vor dem Finale in der Gesamtwertung eng beieinander. Am Ende setzte sich die Japanerin Akiyo Noguchi gegen ihre Konkurrentinnen mit nur knappem Vorsprung durch und schnappte sich den Gesamtsieg. Die Britin Shauna Coxsey landete auf dem zweiten, Anna Stöhr aus Österreich auf dem dritten Platz. Juliane Wurm lieferte in Laval eine starke Leistung ab und erreichte mit drei Tops in sieben Versuchen im Finale den dritten Platz in der Tageswertung. Nur ein Boulder fehlte ihr für den Tagessieg.
Das deutsche Team so gut wie nie
„Das war die beste Weltcupsaison in der Geschichte des Deutschen Alpenvereins“, resümiert Udo Neumann nach dem letzten Wettkampf. Im April nahm der Boulderweltcup mit einem deutschen Doppelsieg durch Juliane Wurm und Jan Hojer im chinesischen Chongqing einen vielversprechenden Anfang. Auch wenn es nicht immer zum Tagessieg reichte, konnten beide durchweg Platzierungen unter den Top Ten erzielen. Jan Hojer übertraf mit seinem Gesamtsieg alle Erwartungen, und auch Juliane erreichte mit ihrem sensationellen vierten Platz ihr bisher bestes Ergebnis.
Auch die anderen deutschen Athleten erreichten gute Platzierungen in der Weltcup-Gesamtwertung. Monika Retschy vom DAV München-Oberland freute sich über den zwölften Platz, Stefan Danker vom DAV Landshut kam auf Rang 20 und Thomas Tauporn vom DAV Schwäbisch-Gmünd landete nur fünf Plätze dahinter. Und das, obwohl die drei nicht an allen Weltcups der Saison teilgenommen haben.
Gesamtwertung IFSC Boulder Worldcup 2014
Damen
1. Noguchi Akiyo (JPN)
2. Shauna Coxsey (GBR)
3. Anna Stöhr (AUT)
4. Juliane Wurm (DAV Wuppertal)
12. Monika Retschy (DAV München-Oberland)
Herren
1. Jan Hojer (DAV Frankfurt/Main)
2. Dmitrii Sharafutdinov (RUS)
3. Guillaume Glairon Mondet (FRA)
20. Stefan Danker (DAV Landshut)
25. Thomas Tauporn (DAV Schwäbisch Gmünd)
Detaillierte Wettkampfergebnisse: www.ifsc-climbing.org
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