"Zum ersten Mal in der Geschichte des Alpenvereins wurde mit der Höllentalangerhütte eine Alpenvereinshütte komplett abgerissen und wieder neu aufgebaut", sagt Friederike Kaiser, Geschäftsbereichsleitern Kultur beim Deutschen Alpenverein, und fügt hinzu:
"Wir sind sehr glücklich, dass der Urkern der Hölle bei uns auf der Praterinsel eine zweite Heimat findet."
Möglich gemacht wurde die neue Attraktion des Alpinen Museums dank der großzügigen finanziellen wie fachlichen Unterstützung der DAV-Sektion München, der Versicherungskammer Bayern sowie des Freistaates Bayern und des Bezirks Oberbayern.
Bis zur geplanten Wiedereröffnung im Frühjahr 2017 ist der Baufortschritt auch unter alpen-verein.de/urhoelle zu sehen.
Von der Blockhütte zum Besuchermagnet
Seit 1894 prägt die Höllentalangerhütte das Bild im oberen Höllental und ist bei Bergsteigern wie Tagesgästen beliebter Anziehungspunkt. Wie sich die Hütte im Lauf der Jahrzehnte ver-ändert hat, zeigte sich bei den Abbrucharbeiten im September 2013:
Stück für Stück drang die beauftragte Baufirma durch die verschachtelte Hütte zum eigentlichen Höllen-Urkern vor, der vollständig in das Gebäude integriert war.
"Ursprünglich war die Hütte ein sechs Mal sieben Meter großer Blockhausbau. Im Erdgeschoss gab es ein Matratzenlager mit zehn Schlaf-plätzen, einen Ofen, einen Schrank, Tische und Bänke", erläutert Günther Manstorfer, Erster Vorsitzender der Sektion München des DAV.
Der Dachraum bot weiteren 20 Personen Platz zum Schlafen, im Keller schließlich lagerte das Bier. Nach der Eröffnung der Höllentalklamm drängten die Tagesausflügler ins Höllental, schnell kam die Hütte an ihre Kapazitätsgrenzen.
"Von 1924 bis 1926 baute unsere Sektion ein drittes Gebäude. Fortan gab es rund 100 Schlafplätze im Höllental", führt Manstorfer fort. Doch der Zahn der Zeit nagte unerbittlich an der Höllentalangerhütte.
Hinzu kam, dass sie heutigen Sicherheits-, Umwelt- und Hygieneanforderungen längst nicht mehr gerecht werden konnte. So begann die Sektion bereits Mitte der 1990er Jahre mit konkreten Planungen, an gleicher Stelle einen Ersatzbau zu errichten, der schließlich im August 2015 eingeweiht wurde.
Berghütte auf einer Insel
Der Sektion München war der Wiederaufbau von Anfang an eine Herzensangelegenheit: Schließlich lebt so ein wichtiger Teil der Sektionsgeschichte weiter.
"Bis zum letzten Tag war die Hölle bei unseren Übernachtungsgästen sehr beliebt. Unsere Gäste waren sich alle bewusst, dass sie hier in einem sehr traditionsreichen Gemäuer übernachten", erzählt Thomas Gesell, Hüttenreferent der Sektion München.
Und Friederike Kaiser ergänzt: "Bis zur geplanten Wiedereröffnung im Frühjahr 2017 gibt es noch viel zu tun. Der Innenausbau und die Ergänzung schadhafter Teile wird einige Zeit in Anspruch nehmen."
Am 07. Juli wird auf der Praterinsel aber erst einmal Richtfest gefeiert!
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