Wenn es zehnmal öfter schneit als die Sonne scheint, dann sitzt man zwangsläufig fest. Da kann der Traum noch so groß sein, die Kosten können viel höher gewesen sein, die Mühen mögen gar nicht messbar sein - aber die Kraft der Natur ist mit Nichts zu überbieten. Wer sich nicht innerhalb ihrer Grenzen bewegen will, der hat gute Chancen, für immer im Karakorum zu bleiben. Das wollen wir aber nicht, dazu gefallen uns das Leben im Allgemeinen und Oberösterreich im Speziellen vieeeel zu gut.
Die weiße Gefahr @(zwischenHeadlineTag)>
Noch hat niemand auch nur die Zehenspitze auf den Gasherbrum II gesetzt. Das Lager 1 war das Höchste der Gefühle, diese Gletscherebene auf 5900 Höhenmeter, von wo GI und GII steil zum Himmel wachsen. Zweimal stiegen wir den langwierigen (und kurzatmigen) Weg dorthin auf. Zweimal sahen wir ein: Weiter geht‘s nicht. Der gut 2000 Meter hohe Gipfelaufbau sieht zwar wunderschön aus - doch der stete Neuschnee sorgt für große Lawinengefahr in seinen steilen Flanken.
Zerstörte Zelte @(zwischenHeadlineTag)>
Einige Zelte wurden alleine durch die Neuschneemassen zerdrückt und zerstört. Wir hatten wohl Glück im Unglück, weil wir beim ersten Aufstieg ins Lager 1 die Zeltstangen verloren hatten. So buddelten wir unser darniedergelegtes Zelt aus einem guten halben Meter Neuschnee unversehrt aus. Mit neuen Stangen stellten wir es auf - und hoffen auf einen baldigen Ausgleich zwischen Sonnenschein und Schneefall.
Die Ersten haben ihr Lager abgebrochen @(zwischenHeadlineTag)>
Die ersten Bergsteiger sind bereits abgereist aus dem Basislager. Die nächsten haben eingesehen, dass auch ihnen die Zeit davongelaufen ist. Im Moment sind wir froh, dass wir uns von Vornherein mehr Zeit als andere Expeditionen eingeräumt hatten. Ein knappes Monat lang sind wir schon unterwegs, dreieinhalb Wochen bleiben uns für eine Besteigung (und die nötige Akklimatisation) noch Zeit.
Charly und das Prinzip Hoffnung @(zwischenHeadlineTag)>
Der mitgebrachte Paulo Coelho und die Magazine sind ausgelesen. So spielen wir einstweilen das Geduldsspiel - warten ab, trinken Tee, schlafen, essen, schlafen wieder, essen noch mehr und pochen auf das Prinzip Hoffnung. Möge uns Charly Gabl bald über das Satellitentelefon einen verheißungsvollen Wetterbericht mitteilen: Jetzt habt ihr eine Chance für eine Besteigung!
Einmal auf dem Gipfel eines Achttausenders stehen. Welcher Bergsteiger hat ihn nicht, diesen Traum? Für Marlies Czerny und Andreas Lattner soll er in diesem Sommer Wirklichkeit werden, noch dazu "by fair means". Aber nicht nur das: Im Rahmen ihrer Pakistan Expedition möchten die beiden Österreicher nicht nur den Gasherbrum II (8.034m) besteigen, sondern mit dem Sechstausender Laila Peak wahrscheinlich auch einen der schönsten Berge der Welt.
Mehr zu Marlies und Andreas und den Verlauf ihrer Pakistan Expedition findet Ihr auf www.hochzwei.media. Dort lest Ihr auch alle bisher veröffentlichten Blog-Beiträge in vollständiger Länge.
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