Nachdem Toni Lautenbacher vom DAV Tölz und Cornelius Unger vom DAV Berchtesgaden weiterhin pausieren mussten, reiste mit Toni Palzer und Sepp Rottmoser sowie Betreuer Bernhard Bliemsrieder und Physio Engelbert Fuchs nur ein kleines DAV-Team zu den Europameisterschaften.
Für Sepp Rottmoser war die Anreise zudem wenig erfreulich: Seine Skiausrüstung kam zwar in Font Blanca an, aber seine restliches Gepäck samt Wettkampfbekleidung war bis zur Heimreise am Sonntag nirgends auffindbar, so dass er sich alles irgendwo ausleihen musste. Nicht die besten Voraussetzungen für zwei schwere Wettkämpfe, die den ansonsten so nervenstarken Rosenheimer ein wenig beeinträchtigen.
Mit seinem 21. Platz beim Vertical in der Senior-Kategorie am Freitag war Rottmoser dann auch nicht ganz zufrieden. Besser lief es auf der sehr anspruchsvollen, schnellen Strecke für Toni Palzer. Der 20-jährige Sportsoldat aus Ramsau konnte auf den steilen Serpentinen gleich zu Beginn mit der Spitzengruppe mithalten.
Im flachen Teil kurz vor dem Ziel der insgesamt 800 zu bewältigenden Höhenmeter musste er gegen die starken Italiener, die überwiegend aus dem klassischen Langlauf kommen, abreißen lassen und verpasste das Podest lediglich um 19 Sekunden. Es siegte der Italiener Robert Antonioli in 27.14,09 Minuten vor seinen Landsleuten Manfred Reichegger und Damiano Lenzi. Bei den Damen holte sich die Weltcupführende Laetitia Roux aus Frankreich den Titel.
Palzer in der U23-Wertung eine Klasse für sich
Beim Individual Race am Sonntag wartete eine sehr lange und technisch anspruchsvolle Strecke auf die Athleten. Gut 2000 Höhenmeter mit fünf Anstiegen und vier Tragepassagen sowie einer Abfahrt mit viel Neuschnee, bei der aufgrund von Nebel teilweise nur Konturen zu erkennen waren, forderten alles von den Sportlern.
Eine Spitzengruppe von fünf Athleten, unter ihnen Toni Palzer, konnte sich schnell vom Feld lösen. Im letzten Anstieg konnten sich drei Athleten absetzen, Palzer ging als Fünfter in die Abfahrt, wo er aber noch einmal richtig Gas gab und fast auf den dritten Platz vorfahren konnte. Auch diesmal verpasste er das Podest mit nur 28 Sekunden Rückstand knapp und wurde in 1:56.34 Stunden Vierter.
In der Espoir-Wertung (U23) war er aber einmal mehr eine Klasse für sich und holte sich hier mit fast 10 Minuten Vorsprung vor dem Italiener Nadir Maguet den Europameistertitel. Und auch Sepp Rottmoser zeigte sich an diesem Tag etwas versöhnt. Der Sprintspezialist, der seine Stärken bei den Europameisterschaften in Andorra mangels Sprintwettkampf leider nicht ausspielen konnte, zeigte am Sonntag auch auf der langen Distanz eine ausgezeichnete Leistung und belegte in 2:02.23 Stunden Rang 14.
Es siegte der Franzose und derzeit Weltcup-Führende William Bon Mardion (1:55.29 Stunden) vor den beiden Italienern Matteo Eydallin und Manfred Reichegger. Der Sieg in der Damenklasse ging erneut an die Französin Laetitia Roux.
Alle Ergebnisse der Europameisterschaften gibt es unter http://www.ismf-ski.org.