Tourbeschreibung
Wer den Gleirscher Fernerkogel gleich am Anreisetag eines Skitourenwochenendes auf der Neuen Pforzheimer Hütte in Angriff nimmt, muss eine ordentliche Portion "Schmalz in den Waden" mitbringen. Dafür kann trotz Gletscherkontakt dank des spaltenarmen Gleirschferners auf Gurt und Seilausrüstung verzichtet werden.
Der weite Anstieg ist im Wesentlichen in zwei Teile gegliedert, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Gut Zweidrittel der Tour verlaufen zunächst durch das lange und nur sanft ansteigende Gleirschtal. Im letzten Drittel wird hingegen eine große Felstufe mithilfe einer steilen, aber breiten Rinne gemeistert. Der ebfalls steile Gipfelhang wird bei ungünstigen Verhältnissen nicht selten zu Fuß bewältigt.
Wegbeschreibung
Vom Parkplatz am Beginn des Gleirschtals steigt man entlang der Rodelbahn zunächst zur Gleirschalm auf. Hinter der Alm geht es flach über freie Wiesenflächen nach Süden weiter. Dann wird das Tal enger, der Anstieg wird etwas steiler und wendet sich nach Südwesten. Immer dem Fahrweg folgend geht es an der Materialseilbahn der Neuen Pforzheimer Hütte vorbei. Das Tal wendet sich nach links (Süden) und man geht nun immer in gleicher Richtung und ohne großen Höhengewinn bis zum weiten Kessel des (vergleichsweise spaltenarmen) Gleirscher Ferners. Auf dem Gletscher macht man einen lang gezogenen Rechtsbogen und geht somit nach Westen auf eine breite Felswand zu. Durch diese leitet eine deutliche Steilrinne, die meistens zu Fuß erstiegen wird, auf einen Absatz unter dem steilen Gipfelhang. Zuletzt geht es über diesen ziemlich steil (bis knapp 40 Grad) in Richtung Südwesten bergan. Bei günstigen Tourenverhältnissen ist hier meist eine Fußspur vorhanden, die links des Gipfelhanges zum höchsten Punkt hinauf führt. Wer gut Ski fährt, sollte seine Ski aber wegen der tollen Abfahrt mit zum höchsten Punkt nehmen.
Die Abfahrt erfolgt auf dem gleichen Weg bis in eine Höhe von ca. 2300 m. Hier folgt man (der meist vorhandenen) Spur nach halblinks und erreicht somit mit einem Gegenanstieg eine seitliche Hangterrasse des Gleirschtals. Es geht in leichtem Auf und Ab weiter nach Norden, bis man schließlich die Hütte sieht, zu der man zuletzt leicht abfährt.
Leichtere Variante: Sollte die Steilrinne zu schwierig (weil z. B. zu hart) sein, kann man sich im oberen Gletscherbecken nach links wenden und über einen steilen Nordhang zur Roßkarscharte, 3053 m, aufsteigen, die auch ein sehr aussichtreiches Tourenziel darstellt. Auch dafür sind sichere Verhältnisse notwendig.
Sicherheitshinweise
Vor allem für den Gipfelanstieg müssen sichere Lawinenverhältnisse herrschen. Hier können bei ganz harten Verhältnissen Steigeisen hilfreich sein.
Sicher auf Skitour: 10 Empfehlungen des DAV.
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Ausrüstung
Normale Skitourenausrüstung.
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Wem die Tour als Ganzes konditionell zu anspruchsvoll ist, der steigt am Anreisetag einfach nur zur Neuen Pforzheimer Hütte auf und unternimmt den Gleirscher Fernerkogel von dort aus am Folgetag.
Tipp des Autors Michael Pröttel
Weitere Infos und Links
INFO
Bergsteigerdorf Sellraintal: Tourismus Information Gries – Sellrain, Gries 17, A-6182 Gries im Sellrain, Tel. +43 512 53566182,
bergsteigerdoerfer.org/392-0-Region-Sellraintal-ueber-das-Bergsteigerdorf.html
TALORT
St. Sigmund, 1513 m.
HÜTTE
Neue Pforzheimer Hütte, 2308 m, DAV, geöffnet Mitte Februar bis Ende April, ansonsten offener Winterraum, Tel. Hütte: +43 5236 521, Tel Hütte & Tal mobil +43 699 13294581, pforzheimerhuette.at
BERGFÜHRER
Thomas Haider, Gries 34 d, A-6182 Gries im Sellrain, Tel mobil +43 664 2220026, haider-schmitt@gmx.at
GEHZEITEN
St. Sigmund - Gleirscher Fernerkogel 5 Std.,
Gleirscher Fernerkogel - Pforzheimer Hütte 1 Std.
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