Tourbeschreibung
Dieser Anstieg ist ein rundum großes Unternehmen, das nur jenen vorbehalten ist, die den Kletteranforderungen deutlich überlegen sind, effizient unterwegs sind und eine geübte Spürnase für die Wegfindung besitzen. Und selbst für jene wird es ein ganz großer Tag sein, denn das Ambiente in diesem riesigen Felsenmeer wird nur noch die sagenhafte Aussicht am Gipfel getoppt.
Wegbeschreibung
Vom Sellajoch-Haus über ausgetretene Pfade zur Toni Demetz Hütte und dahinter etwas absteigend ins Langkofelkar. Über das Fassaner Band (I, II) zur ersten Schlüsselstelle (III), die auf ein breites Band mit großem Steinmann führt. Dort in einfachem Gelände nach links und durch eine Scharte zu einer kurzen Drahtseil-gesicherten Passage, die etwas abwärts verläuft. Einige Kletterstellen später führt die Route in eine weitere Scharte (III), anschließend abermals etwas abwärts und später stets leicht ansteigend hinauf zum Langkofelgletscher. Je nach Schneelage kann entweder zügig in der Rinne emporgestiegen werden oder links auf der Rippe. Nach der Eisrinne folgen nochmals kurze Passagen mit Eisenklammern und einem Drahtseil, bevor man dann durch eine Scharte in das Amphitheater gelangt. Die Schwierigkeiten ziehen nochmals etwas an (III+), auf eine möglichst wenig steinschlägige Routenfindung (speziell für nachkommende Seilschaften) ist zu achten - bestenfalls bleibt man direkt auf der Rippe, auch wenn diese geringfügig anspruchsvoller ist als das leichtere, aber geröllige Gelände daneben. Diese Passage ist wohl die objektiv gefährlichste der Tour. Die Rippe führt direkt zur schön hergerichteten Biwakschachtel, nach der die Kletterschwierigkeiten noch einmal etwas zulegen bzw. das Gelände nochmals steiler wird. Auf der Rückseite des Turms, an dem die Biwakschachtel steht, geht es in steiler, dafür dann sonniger Kletterei (III+) vollends hinauf auf den Gipfelgrat, der anschließend in relativ leichtem Gelände bis zum höchsten Punkt des Langkofels zieht. Der Abstieg entspricht nahezu exakt dem Aufstieg (einige Abseilstellen), nur die Schlüssellänge am Gipfelgrat wird umgangen, in dem man direkt zur Biwakschachtel abseilt.
Sicherheitshinweise
Abgesehen vom dauerhaft anspruchsvollen Gelände im II. - III. Schwierigkeitsgrad ist die Wegfindung bei dieser Tour die größte Herausforderung. Objektive Gefahren lauern vor allem unterhalb der Biwakschachtel, wo auf gerölligen Platten geklettert wird, für die Eisrinne können Steigeisen hilfreich sein. Stände zum Nachsichern und Abseilen sind teilweise vorhanden.
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Ausrüstung
Feste Bergschuhe, Seil, Helm, ggf. Steigeisen.
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Absolut zuverlässiges Wetter abwarten und großzügig Zeit für den Rückweg einplanen.
Tipp des Autors Erika Dürr
Weitere Infos und Links
INFO
Tourismusverein Wolkenstein, Meisules 213, I-39048 Wolkenstein, Tel. +39 0471 777900, valgardena.it
TALORT
Wolkenstein, 1500 m.
HÜTTE/EINKEHR
Toni Demetz Hütte, 2685 m, privat, bewirtschaftet in der Sommersaison, 1 Std. ab Sellajoch oder direkt per Gondelbahn (8.15 - 16.45 Uhr), Tel. +39 0471 795050, tonidemetz.it
BERGBAHN
Korblift Forcella Sassolungo, 8.15 - 16.45 Uhr, Betrieb von Juni bis Oktober, Berg- und Talfahrt 19 Euro (Stand 2022), valgardena.it
BERGFÜHRER
Gardenaguides, Nivesplatz, I-39048 Wolkenstein, Tel. +39 0471 794133, gardenaguides.it
GEHZEITEN
Sellajoch - Fassaner Band 1:30 Std.,
Fassaner Band - Eisrinne 1:30 Std.,
Eisrinne - Gipfel 2 Std.,
Gipfel - Sellajoch 5 Std.
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