Osttirol: Die (süd-)östliche Dependance des österreichischen Bundeslandes Tirol verkocht das Beste aus beiden Welten – den Tiroler Schmäh und fast schon südliches Dolce Vita – mit unverfälschter Natur und sanftem Tourismus. Und garniert das Urlaubserlebnis mit Höhepunkten, wie sie unvergesslicher nicht sein könnten.
Apropos: Der Höhepunkt ganz Österreichs ist der 3.798 Meter hohe Großglockner, dessen Normalweg auf Osttiroler Seite startet. Der ist freilich eine der härtesten Nüsse, die erfahrene Alpinisten in den Ostalpen knacken können. Wer gerne in die Berge geht, aber nur auf Wegen und ohne Klettereinlagen, findet zwischen den zackigen Lienzer Dolomiten und dem Nationalpark Hohe Tauern aber jede Menge Höhepunkte, bei denen die magische Drei am Gipfelkreuz in der Südsonne blitzt.
Osttirol ist Dreitausenderland: Die Qual der Wahl aus 266 Charakterköpfen@(zwischenHeadlineTag)>
Der Mensch ist ein Zahlentier. Für Bergsteiger hört sich ein Achttausender immer spannender an als ein Siebentausender. Auch wenn Letzterer oftmals der schwierigere – und letztlich schönere – Berg sein kann. Auf die Alpen übersetzt: Ein niedriger Dreitausender weckt meist mehr Begehrlichkeiten als ein hoher Zweitausendneunhunderter.
Außer bei der Zugspitze (2.962 m). Die ist aber auch nur ein VIP („very important Peak“), weil sie Deutschlands Höhepunkt bildet – und in acht Minuten mit der Seilbahn erreichbar ist. In Osttirol gilt: auffi auf einen Dreitausender – aber selbstverständlich zu Fuß!
Die einzigartige Gebirgslandschaft und die alpine Kompetenz der einheimischen Bergführer machen Osttirol zum idealen Ziel für Bergfreunde, die erstmalig die dünne Luft eines Dreitausenders schnuppern möchten, keine Gletschererfahrung haben und auf markierten Wegen bleiben wollen.
Zwei Riesenvorteile: Die Talorte liegen hier in Osttirol schon richtig hoch. Und am Gipfel strahlt einem nicht eine Hundertschaft von Touristen entgegen, sondern meist nur die Sonne.
Vier mal Dreitausend = 1.000 Erinnerungen an einen unvergesslichen Bergurlaub@(zwischenHeadlineTag)>
Das Defereggental hat einige einfache Dreitausender in petto. Ein Beispiel: Die Seespitze (3.021 m) ist der vielleicht meistbesuchte Berg mit der magischen Drei an erster Stelle in ganz Osttirol. Sie sieht aus wie eine Pyramide und gilt als leichter Dreitausender. Dennoch darf auch sie nicht unterschätzt werden. Vom Talort Trogach (1.700 m) im Defereggental warten gut 1300 Höhenmeter auf Gipfelaspiranten. Der Lohn der Mühe: eine ausgesprochen ausgezeichnete Aussicht.
Die Panargenspitze liegt im Nationalpark Hohe Tauern. Der Normalweg beginnt am Alpengasthaus Oberhaus, das schon 1.770 Meter hoch liegt. Über einen Steig geht’s zum Ochsenhof, später weglos über Eggsee und Sandbichl in eine Scharte und über den Südgrat in leichter Kraxelei (Schwierigkeitsgrad I) zum Gipfel. Der ist stramme 3.117 Meter hoch. Danach schmeckt das Abendessen im Hotel doppelt gut!
Auch wer auf das Matterhorn möchte, muss nach Osttirol! Der Glödis sieht dem echten Matterhorn nämlich sehr ähnlich, ist mit seinen 3.206 Metern aber gut 1.200 Meter niedriger als sein Walliser Vorbild. Und das Beste: Vom Debanttal ist der formschöne Zinken verhältnismäßig einfach und garantiert einsam zu besteigen.
Wenn auch nicht für Bergnovizen, denn auch der Glödis will erobert werden – über einen spannenden Klettersteig. Am Gipfel angekommen, liegt einem die Welt (und Osttirol) zu Füßen – und der Großglockner scheint zum Greifen nah.
Manchmal ist das Bergleben schon ungerecht: Da nennt sich eine ganze Gebirgsgruppe nach einem Berg, und dann ist der Namensgeber nur der vierthöchste. Wie bei dem Hochschober in der Hochschobergruppe. Dem 3.242 Meter hohen Charakterkopf steigt man am einfachsten aus dem Leibnitztal und via Hochschoberhütte aufs felsige Dach. Aber Obacht: Unterhalb der Staniskascharte will ein recht steiler Gletscher(rest) überquert werden.
Bei allen vier Dreitausendern (und den restlichen 262 in Osttirol) gilt: Am besten unternimmt man solch eine Bergtour in Begleitung eines einheimischen Bergführers.
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