Das größte sinnlose Vergnügen ist es doch wohl, auf Berge zu steigen. Deshalb muss man den Weg übers Zugspitzplatt auch lieben: Verglichen mit den anderen Zugspitz- Routen, dauert dieses Vergnügen am längsten.
Da gischtet und rauscht das Wasser der Partnach nur wenig unter uns in der Klamm. Da wandert man auf bequemen Wegen und blickt auf die Felswände ringsum. Fast meint man, in den Kletterrouten das Klimpern der Karabiner zu hören. Dann die Reintalangerhütte. Ihren Vorgänger gab es schon, als Vermesser Joseph Naus 1820 hier nächtigte. "Verwünschte Flohhütte", schimpfte er.
Im Sommer sitzen wir hier wie am Badestrand, die Füße in der Partnach, das frische Bier kühlt von innen. In der Erinnerung hört manch einer noch Charly Wehrles Zitterklänge. Dann endlich Halbzeit. Danach: hellgrauer Wettersteinkalk soweit das Auge reicht. An der Knorrhütte mündet der Weg vom Gatterl ein, von Ehrwald kommend. Das Platt. Ein großes Karstplateau, das man gesehen haben muss, vor allem im Sommer. Eine Stunde noch und man riecht die Bratwürste am Münchner Haus.
Dann kann man philosophieren über Pater Korbinians Lob (1855): "Eine Morgenwanderung durch das Rein- oder Partnachtal gehört zu den schönsten und reichsten Genüssen, welche die Welt der Alpen bieten kann."
Zugspitze: Die Route über das Reintal@(zwischenHeadlineTag)>
Der leichteste, aber auch längste Anstieg auf die Zugspitze. Von Garmisch durch die Partnachklamm und über die Bockhütte zur Reintalangerhütte. Weiter zur Knorrhütte und über das Zugspitzplatt Richtung Sonn-Alpin.
Auf teils versichertem Steig durch die Südflanke, zuletzt über den Südwestgrat zum Münchner Haus. Dann über die Terrasse auf den eigentlichen Gipfel. Bei schlechter Sicht und Schnee verlangt der Abschnitt übers Platt Orientierungssinn. Für den versicherten Steig (I) ist Trittsicherheit nötig.
Gesamtzeit: 11 Std.
Höhenmeter: 2350 Hm
Schwierigkeit: Bergtour, mittel
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