Ein Klettersteigwochenende im Berchtesgadener Land@(zwischenHeadlineTag)>
Lautlos gleitet das Elektro-Boot über den Königssee. Im voll besetzten Innenraum ist es jedoch alles andere als ruhig. Ein babylonisches Sprachgewirr aus Englisch, Tschechisch, Japanisch, Russisch und Sächsisch liegt in der Luft. Ja, der Gebirgssee in den Berchtesgadener Alpen übt nicht nur auf Bergsteiger eine enorme Anziehungskraft aus.
Und das völlig zu Recht: Überwältigend schön ist der Blick kurz vor unserer Anlegestelle in St. Bartholomä auf die weltberühmte Wallfahrtskirche mit ihren roten Zwiebeltürmen und der sich dahinter auftürmenden Watzmann-Ostwand.
Die ist heute nicht unser Ziel, sondern der Rinnkendlsteig zur Kührointalm. Schon nach wenigen Metern verhallen die Stimmen der internationalen Bootsgesellschaft. Mit jedem Meter, den wir uns an diesem heißen Sommertag von St. Bartholomä entfernen, wird es ruhiger und bei unserem spontanen Bad im erfrischend-kühlen See sind wir gänzlich unbeobachtet.
Auch wenn die Tour verglichen mit der Ostwand keine allzu schwere Unternehmung ist: Für Turnschuh-Touristen aus aller Welt ist er nicht geeignet, der seilversicherte Steig ist trittsicheren und schwindelfreien Bergwanderern vorbehalten.
Tag 1: Laxer- und Schützensteig am Jenner@(zwischenHeadlineTag)>
Schwindelfreiheit war auch bei der ersten Tour unseres Trips zwei Tage zuvor geboten, bei der wir uns den Laxer- und den Schützensteig vorgenommen haben. Die Klettersteige am Kleinen Jenner lassen sich verbinden und während man den Schützensteig mit seiner moderaten Schwierigkeit (A/B) als familienfreundlich bezeichnen kann, ist beim Laxersteig (C/D) schon kräftigeres Zupacken gefragt.
Am Gipfel (1.694 m) angekommen dämmert es bereits und der Blick über den Berchtesgadener Talkessel verrät, dass beim Abstieg nicht nur wegen der einbrechenden Dunkelheit Tempo gefragt ist: Watzmann und Hochkalter verstecken sich in Regenwolken, es blitzt und donnert, Gewitterstimmung. Nach einem beherzten Bergabsprint im Schein der Stirnlampen kommen wir halbwegs trocken im Hotel an …
Infos: Klettersteige Larxer- und Schützensteig am Kleinen Jenner
Klettersteigtour B (Schützensteig) oder C (Larxersteig)
Ausgangspunkt: Schönau am Königssee
Zustieg: Bequem von Schönau am Königssee mit der Jennerbahn hinauf auf den Jennergipfel, kurzer Abstieg zum Einstieg oder Aufstieg vom Parkplatz Hinterbrand über die Mitterkaseralm zum Vogelstein.
Schwierigkeit: Schützensteig A/B, Laxersteig C
Tag 2: Sportliches Highlight - der Grünstein-Klettersteig@(zwischenHeadlineTag)>
Trocken ist es zum Glück auch am zweiten Tag unseres Klettersteig-Kurztrips, an dem wir auf dem Isidor-Klettersteig zum Grünstein unterwegs sind. Dieser ist mit B/C bewertet und damit der leichteste KS, der auf den 1.304 Meter hohen Berg führt. Bei Nässe wäre aber auch dieser Steig ein ernstzunehmendes Unterfangen, von den Varianten (bis E!) sollte man spätestens dann die Finger lassen.
An diesem strahlend-schönen Tag ist der "Isidor" jedoch ein heißes Ferrata-Vergnügen, auch wenn uns die Junisonne schnell den Schweiß auf die Stirn treibt. Umso schöner, dass kurz unterhalb des Ausstiegs auf dem beliebten Aussichtsberg die gemütliche Grünsteinhütte mit kühlen – nein kalten! - Getränken auf uns wartet.
Infos: Der Grünstein-Klettersteig
Toureninfos zum Grünstein-Klettersteig mit Karte und GPS-Track zum Download
Klettersteigtour, mittel, C oder nach Variante schwer, bis E
5 Std. 6,5 km, 700 Hm
Ausgangspunkt: Schönau am Königssee
Zustieg: von Schönau am Konigssee entlang der Bob- und Rodelbahn hinauf zum Einstieg.
Schwierigkeit: Isidor-Steig (C), Variante "D", Variante "Räuberleiter" (D/E), Variante "Intersport Renoth Gipfelwand" (D /E)
Abstieg: Von der Grünsteinhütte zurück nach Schönau am Königssee
Tag 3: Ausgesetzt über dem bayerischen Fjord - der Rinnkendlsteig am Königssee@(zwischenHeadlineTag)>
Durstig sind wir auch nach unserem Aufstieg über den Rinnkendlsteig am letzten Tag unseres Klettersteig-Trips. Der Weg hat uns über ausgesetzte Passagen und mehrere Holzleitern durch die steilen Wände des Watzmannmassivs hinauf zur Archenkanzel geführt, einem beliebten Aussichtspunkt, von dem aus sich der Königssee von seiner schönsten Seite präsentiert: Als tiefblauer Fjord eingerahmt von Ausläufern des Hagengebirges, Watzmann und dem Steinernen Meer. Ein krönender Abschluss unseres Klettersteigtrips am Königssee.
Infos: Der Rinnkendlsteig von St. Bartholomä zur Archenkanzel
5-6 Std. 10,8 km, 825 Hm
Ausgangspunkt: Schönau am Königssee
Zustieg: mit den Booten der Königsseeschiffahrt nach St. Bartholomä (einfach: 11 Euro)
Route: Von St. Bartholomä in den Eiswinkel und unterhalb des Mooslahnerkopfs über den Rinnkendlsteig zur Archenkanzel
Abstieg: Von der Archenkanzel zum Königssee
Unterkunft: Das Explorer Hotel Berchtesgaden@(zwischenHeadlineTag)>
Für die beschriebenen Touren ist das Explorer Hotel Berchtesgaden in Schönau das perfekte Basislager. Bergfexe erreichen den Grünstein-Klettersteig sowie die Bootsabfahrtsstelle am Königssee (Rinnkendlsteig) und die Talstation der Jenner-Bahn (Klettersteige am Kleinen Jenner) sowie viele weitere Tourenausgangspunkte in einem Spaziergang direkt vom Hotel aus.
Darüber hinaus punktet das Hotel für Bergsteiger mit einer Werkbank und einem Waschplatz für Bikes, einem Skiraum, Sauna und Fitnessraum sowie Hilfestellungen bei der Tourenplanung. Neben einer riesigen Wandkarte der Berchtesgadener Alpen findet man an großen Explorer (Touch-)Walls viele Tourenvorschläge. Da das Haus zudem einer glaubwürdigen Nachhaltigkeitsstrategie folgt (erstes zertifiziertes Passivhaus-Hotel Europas), können wir es besten Gewissens weiterempfehlen.
Mehr Infos: www.explorer-hotels.com/berchtesgaden
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