Video: Die 10 besten Bergschuhe mit Gamasche für Berg- und Hochtour

Steigeisenfeste und bedingt steigeisenfeste Bergstiefel im großen ALPIN Test

Zu Testprodukten gibt es oftmals auch viel zu zeigen, das sich im Text nur schlecht in kürze schildern lässt. ALPIN Test-Chef Olaf Perwitzschky hat sich deshalb die Zeit genommen und stellt die Testkandidaten aus unserem Test mit zehn aktuellen technischen Bergstiefeln für Berg- und Hochtour im Detail vor.

Bedingt steigeisenfester Bergstiefel: Bergschuh Aku Croda DFS GTX

Aku beschreibt den Croda DFS GTX als "Leicht, agil, präzise und extrem komfortabel" und als den idealen Mountaineering-Schuh für anspruchsvolles Trekking und Klettern in gemischtem Terrain.

Unseren Testern besonders gut gefallen hat beim Croda der breite Vorfuß und der dadruch gebotene Komfort. Das passt gut zu dem runden Abrollvorgang. Mehr dazu in der Video-Vorstellung:

Bedingt steigeisenfester Bergstiefel: La Sportiva Aequilibrium Top GTX

La Sportiva beschreibt den Aequilibrium Top GTX als leichter und leistungsstarker High-Tech-Schuh für das schnelle Bergsteigen auf wechselndem Terrain und für den Einsatz in mittleren Höhen.

Der Bergschuh begeisterte unsere Tester: Was für ein Abrollverhalten! Im Aequilibrium Top GTX fällt man förmlich in den nächsten Schritt und hat nicht das Gefühl, einen stabilen Bergschuh an den Füßen zu haben. Die Bedienung ist durchdacht und simpel (die Reihenfolge der Abläufe ist entgegen anderen Modellen berücksichtigt). Anziehen geht einfach und schnell. Der Boa-Verschluss sitzt unter der Gamasche und somit geschützt. Oben am Abschluss gibt es mögliche Druckpunkte (Zungenfixierung). Es gilt also, die Zunge sorgfältig zu legen.

Bedingt steigeisenfester Bergstiefel: Mammut Taiss Pro High GTX

Der Taiss Pro High GTX von Mammut hat keine Schnürung, sondern nur zwei Boa-Verschlüsse. Einer fixiert den Fuß, einer den Rist. Man sollte sich beim Taiss etwas Zeit nehmen zum Anziehen, denn das ist recht mühsam. Auch das Ausziehen ist nicht einfach, besonders wenn man ihn mehrmals nachjustiert hat. Dafür punktet der Taiss bei Gewicht sowie Tragekomfort. Und auch die Dämpfung ist für so einen leichten Schuh sehr gut.

Bedingt steigeisenfester Bergstiefel: Millet Grepon Carbon Pro GTX

Der Grepon Carbon Pro GTX ist extrem leicht und vor allem für Touren mit viel Felsanteil geeignet. Wer ihn als Allround-Hochtourenschuh nutzen will, muss viel Muskulatur und Stabilität in den Fußgelenken mitbringen. Denn er ist mehr oder weniger ein (stabiler) Halbschuh mit sehr geringer Unterstützung im Knöchel. Auch die Dämpfung ist "überschaubar", lange Abstiege können ganz schön auf die Gelenke gehen. Bequeme Passform.

Bedingt steigeisenfester Bergstiefel: Scarpa Ribelle Tech 3 HD

Der Scarpa Ribelle Tech war so etwas wie der Urvater dieser Schuhkategorie: ein leichter, technischer Bergschuh. In der mittlerweile 3. Generation hat sich einiges geändert. Die Dämpfung des neuen Ribelle ist deutlich besser, die Passform Scarpa-­typisch komfortabel. Dank Schnellschnürung und Klett am Schaftende lässt sich der Fuß gut fixieren. "Zuballern" kann man den Schuh nur schwer. Sehr runder, angenehmer Abrollvorgang.

Bedingt steigeisenfester Bergstiefel: The North Face Summit Cayesh Futurelight

Ein extrem leichter Bergschuh mit Gamasche und ­Boa-Verschluss ist der Summit Cayesh Futurelight von The North Face. Konstruiert als Halbschuh, aber mit über-knöchel-hoher Gamasche, eignet er sich dank des flachen Sohlenaufbaus besonders gut für felsige Passagen. Der Einsatz mit Steigeisen bleibt eher Spezialist:innen vorbehalten. Durch die niedrige Bauart ist der Schuh mit Steigeisen extrem kippelig, es droht die Gefahr des Umknickens. Bei enger Fixierung Druckpunkte am Schaftende.

Steigeisenfester Bergstiefel: Asolo Eiger XT Evo GV

Optisch ist der Asolo Eiger XT Evo GV ein Expeditionsschuh mit großem Aha-Effekt, wenn man ihn anzieht und die ersten Schritte geht: extrem komfortabel, richtig gut abrollend (wie ein bedingt steigeisenfester Schuh) und selbst in der Ebene und auf flachen Untergründen noch gut gehbar. Die mehr oder weniger klassische Schnürung (Klemme entfernbar) funktioniert gut. Den Fuß im Schuh "festballern" ist etwas schwierig, vor allem, weil es keine Klemmöse gibt. Antreten am Fels funktioniert fein. Der Schuh ist leicht und isoliert gut.

Steigeisenfester Bergstiefel: Lowa Alpine Ice GTX

Der Alpine Ice von Lowa sieht wuchtig aus. Umso überraschendes sind dann das geringe Gewicht – und, wenn man hineinschlüpft, der große Tragekomfort. Die klassische Schnürung tut, was sie soll, hat einen guten Tiefzughaken und sorgt für einen besten Fersensitz (Eisklettern!). Der gerade und frontal platzierte RV der Gamasche lässt sich einfach bedienen. Die Isolierung des Lowa Ice ist die beste im Test und auch die Dämpfung ist gut.

Steigeisenfester Bergstiefel: Salewa Ortles Couloir

Der Salewa Ortles Couloir durch die externe Manschette sehr technisch wirkender Schuh mit Schnürung aus drei Elementen. Am "Innenschuh" wird der Vorfuß klassisch und der Schaft per Klettverschluss fixiert. Die Umlenkung für den Klett ist teils unter der Gamasche verborgen, was die Bedienung nicht einfacher macht. Und bei festem Zug springt die Umlenköse um, wodurch man den Klett nicht mehr anziehen kann. Die außensitzende Manschette wird vorgeklappt und ist sehr locker (Halbschuh) oder fest (Bergschuh) schließbar. Der Abrollvorgang ist sehr angenehm und rund.

Steigeisenfester Bergstiefel: Zamberlan Zarathustra GTX RR Boa

Der Zarathustra von Zamberlan besitzt eine textile Gamasche. Der Boa-Verschluss sitzt seitlich außerhalb, die Kabel laufen über die Gamasche. Am Schaft gibt es zusätzlich einen Klett-Verschluss. Um den Schuh anzuziehen und zu schließen, muss man die Gamasche hoch- und runterfalten. Die Umlenkösen für den Klett wird in der Bedienung von der Gamasche halb abgedeckt. Die Sohle des Zarathustra ist die härteste im Test und hat auch die geringste Sprengung (Aufbiegung). Daher rollt der Schuh unrund ab. Insgesamt ist der Schuh eher volumig.