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Beim Radfahren, gleichgültig ob sportlich auf dem Mountainbike oder Rennrad oder bei Ausflügen mit der Familie, geht es nicht nur ums ankommen am Ziel. Anders als beim Navigationsgerät im Auto macht es hier also keinen Sinn, einfach eine Adresse in das Navigationsgerät einzugeben. Schließlich möchte man als Radfahrer nicht über viel befahrene Schnellstraßen geleitet werden, sondern nach Möglichkeit auf ruhigen und schönen Strecken unterwegs sein.
Neben einer fahrradfreundlichen Navigation muss der elektronische Lotse fest am Lenker sitzen, soll auch bei Sonnenlicht noch gut ablesbar und bei Regen wasserdicht sein, zudem soll er mit einem Batteriesatz möglichst lange durchhalten. Dass das Fahrrad-Navi wie ein herkömmlicher Fahrradcomputer alle wichtigen Daten inklusive dem Höhenprofil anzeigt, ist mittlerweile selbstverständlich. Idealerweise kommt die Navigation mit Sprachanweisungen wie im Auto hinzu. Die Anforderungen an ein solches Gerät sind also hoch.
Echte Fahrrad-GPS@(zwischenHeadlineTag)>
Inzwischen gibt es solche Navigationshilfen, die speziell auf das Radfahren zugeschnitten sind. Garmin bietet mit dem Edge 800 ein Gerät an, das sich mit der Aufzeichnung der Trainingsdaten über Pulsbrustgurt und Trittfrequenz auch an sportliche Fahrer richtet. Es kostet inklusive einer Straßenkarte von Europa knapp 500 Euro.
Wer mit dem Mountainbike ins Gelände möchte, muss für topografische Karten nochmals mindestens 100 Euro pro Land ausgeben. Ähnlich einfach zu bedienen wie ein Autonavi ist das Falk Ibex 30, das mit Sprachansagen selbst über Rad-, Feld- und Wanderwege lotst. Allerdings konnte es im großen Vergleichstest von GPS-Geräten nicht ganz überzeugen.
Zum einen ist der Akku nach rund 5 Stunden leer, zum anderen gab es bei langen Tagestouren Probleme bei der Routenberechnung. Inzwischen hat Falk mit dem Ibex 40 ein Nachfolgemodell herausgebracht, das knapp 500 Euro kostet. Deutlich preiswerter sind die Modelle Bryton 50E (mit Deutschland-Straßenkarte knapp 200 Euro) und Xplova G3 (ca. 250 Euro), das mit dem kostenlosen Kartenmaterial von Open Street Maps (OSM) arbeitet.
Outdoor-Navis am Bike@(zwischenHeadlineTag)>
Wer bereits ein GPS-Gerät zum Wandern und Bergsteigen hat, kann es durchaus auf dem Fahrrad verwenden. Der Übergang zwischen beiden Geräteklassen ist ohnehin fließend, so ist das Fahrrad-Navi Dayton GP7 von VDO praktisch baugleich mit dem Outdoor-GPS MyNav 500 Sport. Es wird meist mit einer Straßenkarte von Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeliefert, während der Käufer beim MyNav-Modell die Region wählen kann.
Wichtig beim Outdoor-GPS auf dem Rad: die passende Lenkerhalterung
Im Übrigen sind es immer die Karten, die über die Navigationsmöglichkeiten entscheiden. So kann ein bestimmtes GPS-Gerät zwar prinzipiell routingfähig sein und gesprochene Abbiegehinweise unterstützen, während das Kartenmaterial eines bestimmten Reiselandes dazu nicht in der Lage ist. Wichtig beim Outdoor-GPS auf dem Rad ist schließlich eine passende Lenkerhalterung, welche die meisten Hersteller zu Preisen zwischen 10 und 30 Euro anbieten.
Die zweite Alternative ist das (vorhandene) Navigationsgerät aus dem Auto, auch hierzu gibt es diverse Halterungen für den Fahrradlenker. Die Vorteile dieser Geräteklasse sind insbesondere der günstige Preis und die einfache Handhabung. Allerdings ist der integrierte Akku meist nach wenigen Stunden leer, bei Regen muss man das Auto-Navi mit einem Klarsichtbeutel schützen und eine "schöne" Routenführung darf man selbst im Fahrradmodus nicht erwarten. Denn meist werden dabei schlicht Autobahnen und Schnellstraßen für das Routing deaktiviert - das ist schon alles.
Eine Ausnahme bilden die Geräte, auf denen sich die bereits genannten OSM-Karten installieren lassen. Dieses Kartenmaterial ist kostenlos und steht im Internet für spezielle Einsatzzwecke wie Alltagsfahrten oder Mountainbiken zum Herunterladen bereit. Der Kartenanbieter Magic Maps ( www.magicmaps.de ) hat zudem spezielle Radkarten im Programm, die sich auf den Falk-Navis der S- und der F-Serie aufspielen lassen.
Alleskönner Smartphone@(zwischenHeadlineTag)>
Wer ein modernes Handy mit integriertem GPS-Chip, also ein Smartphone besitzt, kann sein Handy zum Navigieren verwenden. Allerdings gelten hier die gleichen Nachteile wie beim Auto-Navi, also die kurze Akkulaufzeit und der fehlende Regenschutz. Hinzu kommt, dass ein Smartphone nie so robust ist wie ein GPS-Gerät für den Outdoor-Einsatz.
Auf der anderen Seite verfügt man mit dem Handy gleichzeitig über einen Mini- Computer, auf dem sich unzählige Programme installieren lassen. Diese sogenannten Apps (Applikationen) reichen von der Aufzeichnung der gefahrenen Strecke über alle Funktionen eines Tachos mit Durchschnitts- und Maximaltempo bis zur Navigation mit Sprachhinweisen. Die meisten solcher Apps gibt es für das iPhone von Apple und Geräte mit dem Betriebssystem Android.
Ein herausragendes Beispiel für eine Gratis- App ist Naviki ( www.naviki.org ): Damit lassen sich unterwegs fahrradfreundliche Routen in ganz Deutschland planen. Für die Outdoor-Navigation und damit fürs Mountainbike besonders geeignet ist die Komoot-App ( www.komoot.de ), allerdings kostet dieser Dienst eine monatliche Gebühr von rund fünf Euro.
Das richtige Zubehör@(zwischenHeadlineTag)>
Wer nicht mehrere Hundert Euro für ein spezielles Fahrradnavigationsgerät ausgeben möchte, muss also mit Kompromissen leben. Doch selbst das Auto-Navi lässt sich für 20 bis 40 Euro - so viel kosten eine Lenkerhalterung und ein zusätzlicher Akku- Pack für die Stromversorgung per USB-Anschluss - in eine Navigationshilfe zum Radfahren verwandeln: Damit weiß man in jedem noch so kleinen Dorf, wo man abbiegen muss, um zum Ziel zu kommen.
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