ALPIN gibt Ihnen hier einen ersten Überblick über die Möglichkeiten von GPS im Outdoor- Bereich sowie erste konkrete Anleitungen.
Wer sich mit Karte und Kompass abseits von Wegen orientieren kann, braucht die GPS-Technik, von Notsituationen abgesehen, nicht zwingend - aber der Gebrauch macht Spaß, sehr viel Spaß sogar. Die Urlaubstouren daheim am Computer nochmals auf dreidimensionalen Karten zu sehen, lässt einen staunen. Richtig nützlich wird es beispielsweise, wenn man bei jedem einzelnen Foto weiß, wo es geschossen wurde - das funktioniert übrigens mit jeder Digitalkamera.
Die Aufzählung ließe sich fortsetzen, aber diese Begleiterscheinungen sollen genügen, um den Nutzen und Spaß herauszustellen, den ein GPS-Gerät bietet. Das alles ist übrigens bei sehr moderaten Preisen möglich: Selbst ein Markengerät gibt es - inklusive Farbdisplay für topografische Karten, Kompass und barometrischen Höhenmesser - schon für weniger als 200 Euro. Dabei handelt es sich um eine einmalige Investition, denn sowohl die Software zum Planen und Übertragen von Routen als auch die Karten selbst gibt es zum Teil kostenlos.
Günstige Alternative: Open Street Maps
Aber verkaufen die Hersteller ihre elektronischen topografischen Karten nicht für 100 oder 200 Euro - und zwar pro Land? Doch, aber gerade weil die Preise, verglichen mit dem Auto-Navi, so hoch sind, hat sich in den vergangenen zwei Jahren eine ernst zu nehmende Alternative etabliert: die sogenannten Open Street Maps (OSM). Vergleichbar mit dem kostenlosen Online-Lexikon Wikipedia handelt es sich um Karten, die von Freiwilligen erstellt werden und von jedermann gratis verwendet werden dürfen. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, denn die Qualität dieser Karten für Deutschland und den Alpenraum ist meist erstaunlich gut.
Zwar gibt es derzeit noch "weiße Flecken", aber diese Gebiete sind relativ klein. Die kommerziellen Karten haben aber weiter ihre Berechtigung, weil sie zum Teil genauer sind, mehr Funktionen bieten und keine nicht kartografierten Gebiete aufweisen.
Um es ganz konkret zu machen: Die Open Street Maps lassen sich einfach auf die GPS-Geräte des Marktführers Garmin aufspielen. Dessen Gerät Etrex Vista HCx kostet knapp 200 Euro. Zwar ist das Vista HCx schon drei Jahre auf dem Markt und das Display ist etwas kleiner als bei den neuesten Modellen. Was die Ablesbarkeit bei grellem Sonnenlicht sowie die Batterielaufzeit angeht, ist es aber nach wie vor die Expertenempfehlung. Der Artikel "Probieren Sie es aus!" zeigt, wie Sie die kostenlosen topografischen Karten mit Outdoor-GPS oder Auto-Navi verwenden.
Freie Navigation?
Die Entscheidung für ein GPSGerät eines bestimmten Herstellers hat unmittelbaren Einfluss auf das Kartenmaterial: Welche Länder stehen zur Verfügung? Was kosten die Karten? Kann man sich wie beim Auto- Navi frei navigieren lassen? Es gibt viele Fragen zu den Themen GPS und Navigation, auf die Ihnen ALPIN in den nächsten Ausgaben Antworten geben wird. Dazu gehören auch wichtige Begriffe wie Wegpunkte, Tracks, Routen und viele mehr.
Gerade die freie Navigation zu Fuß oder mit dem Rad ist ein neuer Trend, den immer mehr Anbieter von Geräten und Karten berücksichtigen. Damit ist es nicht mehr notwendig, auf fertige Routen zurückzugreifen. Vielmehr heißt es dann: "Ich möchte - auf dem kürzesten Weg, mit dem Mountain- Bike oder familienfreundlich - zur Hütte XY, führe mich dorthin!" Das ist derzeit nur mit der neuesten Kartengeneration möglich.
Die meisten GPS-Anwender greifen aber vorerst weiter auf bestehende Touren zurück. Denn diese haben - egal ob als Download vom Tourismusamt bezogen oder von einem der vielen Routen-Portale im Internet - einen entscheidenden Vorteil: Sie stammen praktisch ausschließlich von ortskundigen Experten.
Beim Format haben sich zwei Typen durchgesetzt: Daten im geräteübergreifenden GPS Exchange Format (kurz GPX) lassen sich auf fast jedes neuere GPS-Gerät überspielen. Wichtig daneben ist das KML-Format für Google Earth, mit dem sich eine Route vor oder nach der Tour in 3DAnsicht am Rechner betrachten lässt.
Möchten Sie einmal eine solche Tour in Google Earth sehen? Nach der Programminstallation (Download über www.earth.google.de ) laden Sie den Weg der Erstbesteiger auf Deutschlands höchsten Berg (Download über www.tinyurl.com/32nvytf ) herunter und ziehen die gespeicherte Datei mit der Maus einfach auf die Programmoberfläche von Google Earth - Sie werden schon sehen...
Die wichtigsten Anbieter auf einen Blick
- Ciclosport: Xplova G5, ab ca. 470 Euro mit routingfahiger Deutschlandkarte (www.ciclosport.de)
- CompeGPS: TwoNav Aventura und TwoNav Sportiva, ab ca. 380 Euro mit Regionalkarte (www.compegps.com)
- Garmin: verschiedene Etrex-, Dakota-,GPSmap- und Oregon-Modelle, ab ca.180 Euro ohne Karten (kostenlose Karten verfügbar, www.garmin.de)
- Magellan: verschiedene Triton-Modelle, ab ca. 170 Euro ohne Karten (www.magellangps.com)
- Lowrance: z.B. Endura Sierra, Safari, Outback, ab 220 Euro ohne Karten (www.lowrance.de)
- MyNav: 500 Sport und 600 Professional, ab 550 Euro mit Regionalkarte (www.mynav.de)
- Satmap: Active 10, ab 340 Euro mit Regionalkarte (www.satmap.com)
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