Einen Tag zuvor hatten sich die Delegierten des DAV auf ihrer Jahreshauptversammlung in Neu-Ulm nach langer, heftiger Debatte bereits mehrheitlich gegen eine Austragung der Olympische Winterspiele in den Bayersichen Alpen ausgesprochen. Satte 70 Prozent konnten die Gegner schließlich für ihr Position gewinnen.
"Das Votum der Delegierten fassen wir als einen klaren Auftrag auf", sagte DAV-Präsident Josef Klenner. "Falls sich die Bürgerinnen und Bürger für eine Bewerbung aussprechen, setzen wir uns für möglichst ökologische und nachhaltige Spiele ein." Dazu wird es aber gar nicht kommen. Denn durch die Bürgerbegehren in München, Garmisch-Partenkirchen, Traunstein und im Berchtesgadener Land haben der Olympia Idee eine klare Absage erteilt. Bei keinem der vier Entscheide konnten die Befürworter von München 2022 punkten.
Die DAV-Struktur wird angepasst
Neben Olympia gab es weitere Entscheidungen, die für den DAV sehr wichtig sind. An erster Stelle stand eine Anpassung der DAV-Struktur. Hintergrund: Seit vielen Jahren hält das Mitgliederwachstum des DAV an, in diesem Jahr hat er die Millionenmarke geknackt.
Dadurch und mit den Veränderungen im gesellschaftlichen Umfeld haben sich auch die Herausforderungen für den DAV geändert. Entsprechend hat der DAV auf der letztjährigen Hauptversammlung ein neues Leitbild verabschiedet. In diesem Jahr haben die Delegierten mit großer Mehrheit Anpassungen der Verbandsstruktur beschlossen.
Dies sind die wesentlichen Inhalte:
- Das Präsidium wächst von fünf auf sieben Mitglieder. Dadurch wird das immer größer werdende Themenfeld auf mehrere Schultern verteilt.
- Der Verbandsrat schrumpft von 21 auf 19 Mitglieder. Sein Aufgabenbereich verschiebt sich weg von operativen Aufgaben hin zu mehr strategischer und beratender Funktion.
- Die fachliche Beratung findet vor allem in Präsidialausschüssen, Kommissionen und Projektgruppen statt.
- Zur Meinungsbildung in grundsätzlichen Fragen gibt es zukünftig das zusätzliche Instrument der "DAV-Werkstatt". An den tagungsähnlich strukturierten Veranstaltungen können alle Aktiven im DAV teilnehmen. DAV-Werkstätten finden in unregelmäßigen Abständen statt. Als Richtwert ist ein zweijähriger Turnus angedacht.
Ein 14-köpfige Projektgruppe hatte das Konzept erarbeitet. Bis zu nächsten Hauptversammlung 2014 in Hildesheim muss nun die Satzung angepasst und verabschiedet werden. Die bisherige Struktur wurde im Jahr 2002 in Friedrichshafen beschlossen.
Online-Mitgliederaufnahme
Mit dem stetigen Wachstum des DAV hat auch die Entscheidung für eine zentrale Mitgliederaufnahme zu tun. Die 355 DAV-Sektionen verfügen je nach Größe über unterschiedliche organisatorische und technische Möglichkeiten. Dies betrifft natürlich auch die Mitgliederaufnahme: Bislang ist es nicht bei allen Sektionen möglich, online Mitglied zu werden. Dies wird ab 1. Mai 2014 anders sein: Die Delegierten haben mit großer Mehrheit eine zentrale Online-Mitgliederaufnahme beschlossen.
Präsidium mit großer Mehrheit erneut gewählt
Das Präsidium wurde mit großer Mehrheit für eine weitere Amtszeit gewählt. Auf Präsident Josef Klenner fielen 97,8 Prozent der abgegebenen Stimmen. In ähnlich überzeugender Manier sprachen die Delegierten den Vizepräsidenten ihr Vertrauen aus. Ludwig Wucherpfennig erhielt 96,85 Prozent, Guido Köstermeyer 99,16 Prozent und Franz-Josef van de Loo 98,5 Prozent.
Vizepräsident Michael Knoll stellte sich aus beruflichen Gründen nicht erneut zur Wahl. Für ihn wurde Philipp Sausmikat mit 98,94 Prozent neu in Präsidium gewählt. Philipp Sausmikat löste Michael Knoll auch als Bundesjugendleiter ab. Der 26-jährige Münchner von der DAV-Sektion Oberland war beim JDAV-Bundesjugendleitertag vor zwei Wochen gewählt worden. Die DAV-Satzung sieht vor, dass der Bundesjugendleiter in der Hauptversammlung als DAV-Vizepräsident gewählt wird.