Dass Steck sehr schnell unterwegs sein kann, hat der gebürtige Emmentaler in den heimischen Alpen oft genug unter Beweis gestellt. Der Begriff "Speed" wurde durch ihn in den letzten Jahren quasi neu definiert. Sollte jedoch die von Steck an der Annapurna (8091m) abgelieferte Zeit bestätigt werden, würde dies sämtliche Rekorde von Steck nochmal in den Schatten stellen.
Der renomierte Bergfotograf Robert Bösch sieht in der Solo-Erstbegehung gar "eine neue Dimension im Höhenbergsteigen". Steck selbst zeigte sich in einem Gespräch über Satellitentelefon mit der "Schweizer Illustrierten" beinahe fassungslos: "Es ist für mich alles immer noch ein wenig unwirklich, meine Leistung in dieser Höhe macht mir selber schon fast Angst. So eine schwere Route, solo, in Erstbegehung, an einem Achttausender, ist wahrscheinlich noch nie jemandem gelungen."
Die Verhältnisse in der Wand seien, so Steck weiter, dabei alles andere als optimal gewesen. Vor allem der starke Wind hätte ihn ab einer Höhe von 7.000 Metern zu schaffen gemacht. So sehr, dass sich der Schweizer sogar ein Schneeloch gegraben hatte, um die weitere Entwicklung abzuwarten. Nachdem die Böen etwas abgeflaut waren, entschied sich Steck dafür, den Weg nach oben fortzusetzen.
Nach eigenen Angaben habe er dann gegen zwei Uhr morgens den Gipfel des zehnt höchsten Achttausenders erreicht. Wenig später sei er über die selbe Route wieder abgeklettert. Von Wandfuss zu Wandfuss in unglaublichen 28 Stunden. Fast unnötig zu erwähnen, dass Steck diese alpinistische Spitzenleistung ohne Zuhilfenahme künstlichen Sauerstoffs gelungen ist.
Sechs Monate nach dem Vorfall am Everest , in dessen Folge sich auch Steck mit ungewohnt heftiger Kritik auseinanderzusetzen hatte, meldet sich der Schweizer mehr als eindrucksvoll zurück. "Ich glaube, mehr kann ich als Bergsteiger gar nicht mehr erreichen", sagte der 37-Jährige gegenüber der "Schweizer Illustrierten".
Quelle: tagesanzeiger.ch / bazonline.ch / suedostschweiz.ch