"Der bayerische Alpenraum bietet beste Voraussetzungen für Erholung, Gesundheit und Naturerleben. Gleichzeitig zählt er zu den klimasensibelsten Regionen Europas. Der DAV zeigt: Bergsport und Klimaschutz sind kein Widerspruch. Naturfreunde können die Alpen auch hautnah erleben, ohne sie zu gefährden", betonte der Minister auf der Blaueishütte.
Ludwig Wucherpfennig war sichtlich erfreut: "Die Zukunft des Alpenraums steht und fällt mit der Zukunft ökologisch und sozial verträglicher Tourismusformen. In unseren Projekten geht es genau darum. Aber ohne tatkräftige Unterstützung durch starke Partner wie das Bayerische Umweltministerium stünden wir dabei auf verlorenem Posten!"
Die DAV-Klimastrategie: Schwerpunkt Anreise
Bergsport und Klimaschutz bedingen sich gegenseitig. Einerseits wirkt sich der Klimawandel unmittelbar auf die verschiedenen Formen des Bergsports aus – siehe zum Beispiel Skitouren- oder Hochtourengehen. Andererseits tragen auch die Bergsportler mit ihrem Verhalten zum Klimawandel bei. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Anreise in die Berge: Ohne Zweifel gehört es deshalb zu den Hauptaufgaben eines großen Verbandes, der den Naturschutz und die Förderung des Bergsports als gleichrangige Ziele führt, sich mit dem Thema Mobilität zu beschäftigen.
Im Projekt "Klimafreundlicher Bergsport", das noch im Jahr 2013 startet, geht es genau darum: Wie kann die Anreise ins Gebirge möglichst umweltfreundlich gestaltet werden? Welche realistischen Möglichkeiten gibt es dabei für die verschiedenen Ausprägungen des Alpinismus? Welche konkreten Maßnahmen kann der DAV umsetzen? Hanspeter Mair, Geschäftsbereichsleiter für Hütten, Naturschutz und Raumordnung im DAV, betont die Bedeutung des Projektes:
"Wir sind von den vielfachen Vorzügen des Bergsports überzeugt – und davon, dass Bergsport einen positiven Beitrag zum Erhalt einer intakten Natur leistet. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir unser Verhalten als Bergsportler immer wieder überprüfen. Nicht nur in den Bergen, sondern auch auf dem Weg dorthin."
Natürlich auf Tour
Im Zusammenhang mit bergsportlichen Aktivitäten gehören Lenkungsmaßnahmen zu den wirkungsvollsten Instrumenten des Umwelt- und Naturschutzes. Dabei gilt die Devise: Elegante Maßnahmen, die auf Freiwilligkeit setzen, haben die besten Erfolgsaussichten. Alpenweit vorbildlich in dieser Hinsicht ist das Projekt "Skibergsteigen umweltfreundlich", das der DAV seit 18 Jahren gemeinsam mit dem Umweltministerium durchführt.
Jetzt haben die Partner einen Meilenstein erreicht und die Erfassung des gesamten bayerischen Alpenraums abgeschlossen. Herausgekommen sind dabei rund 225 Wald-Wild-Schongebiete und 500 Routenempfehlungen für Skitouren- und Schneeschuhgeher an 180 häufig begangenen Bergen. Ab dem kommenden Winter werden diese Ergebnisse verstärkt in der Öffentlichkeit kommuniziert. Die Kommunikationsoffensive läuft unter dem Titel "Natürlich auf Tour".
Hütten und Wege: Säulen des naturnahen Tourismus
Der DAV betreut ein 30.000 Kilometer langes Wegenetz und betreibt 326 öffentlich zugängliche Hütten in den Alpen. 67 davon liegen in Deutschland, 184 in Österreich, eine in der Schweiz sowie 75 in den deutschen Mittelgebirgen. Ein großer Teil der Hütten des DAV liegt in ökologisch äußerst sensiblen Bereichen. Zu den wichtigsten Aufgaben des DAV zählen seit Jahren die Modernisierung und der ökologische Betrieb der alpinen Schutzhütten.
Neueste Technologien sorgen unter anderem für eine umweltgerechte Energieversorgung und Abwasserreinigung. Jährlich investieren der DAV und seine Sektionen rund 11 Millionen Euro in den Erhalt und die Sanierung des Hütten- und Wegenetzes. „Dazu kommen viele tausend Stunden ehrenamtliche Arbeit", sagt Hanspeter Mair. "Unser Engagement kommt der Öffentlichkeit zugute. Und deshalb wünschen wir uns dafür auch noch mehr Unterstützung durch das Land Bayern."