"Unsere Berge brauchen keine Geschmacksverstärker"
Schon von der Kanzelwandbahn Bergstation sprangen diese Worte des Extremkletterers Stefan Glowaczs Worte Wanderern und Klettersteiggehern ins Auge. Die Bergschutzorganisation Mountain Wilderness Deutschland (MW) beklagt die extreme Zunahme an Klettersteigen in den deutschen, österreichischen und Schweizer Alpen. Nach Angaben von MW teilten alle Wanderer wie auch die meisten Klettersteiggeher die Ansicht, der Klettersteig-Boom habe mittlerweile ein problematisches Ausmaß erreicht.
Warum Kanzelwand?
Kurze "Erlebnis-Klettersteige" wie an der Kanzelwand locken nach Meinung von Mountain Wilderness Menschen ins Felsgelände, die sich alpiner Gefahren oft nicht bewusst sind. Deshalb haben die deutschen Naturschützer zusammen mit ihrem Schweizer Landesverband die Dokumentation "Gipfel der Verdrahtung" erarbeitet und druckfrisch aufgelegt, die die extreme Zunahme von Klettersteigen aufzeigen soll. So seien allein in den letzten fünf Jahren mehr als 100 neue Klettersteige in den deutschen, österreichischen und Schweizer Alpen errichtet wordden. Weiteres Thema der Broschüre: die historische Entwicklung sowie die starke Zunahme an Klettersteigunfällen
Beispiel Kanzelwand
Dafür sie die Kanzelwand ein negatives Beispiel. Der so genannte "Zweiländer Klettersteig" führt laut MW durch Steinschlag gefährdetes Gebiet und war im Herbst 2012 längere Zeit und auch am Tag der Demonstration, dem 15. Juni 2013, offiziell gesperrt.
Gipfel der Verdrahtung
An besonders aufschlussreichen Fallbeispielen zeigen die Naturschützer nach eigenen Angaben auf, dass immer öfter auch ein gewisser Funpark-Charakter auf den verdrahteten Gipfeln und Wänden Einzug hält. Das Geleitwort stammt von "Klettersteig-Papst" Eugen E. Hüsler. Ein PDF der Broschüre steht auf www.mountainwilderness.de zum Downlaod bereit. Die Druckversion ist über info@mountainwilderness.de gratis bestellbar.
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