Philipp Reiter im Klassement ganz vorne

Der "Zauberlehrling" gewinnt den Zugspitz-Ultratrail

Obwohl erst zum dritten Male ausgetragen, ist der Salomon Zugspitz Ultratrail schon ein Klassiker für Bergläufer und Trailrunnern im Alpenraum. In diesem Jahr gab es neben dem Ultratrail (5.400 Hm, 100 km), den Supertrail (3.120 Hm, 68,8 km) und erstmals einen Basetrail (1.892 Hm, 35,9 km). Insgesamt gingen 1.500 Läufer aus 38 Nationen an den Start. Über die "Königsdistanz" stand ein Deutscher ganz oben: Der 23-jährige Bad Reichenhaller Philipp Reiter, genannt der Zauberlehrling, absolvierte die 100 Kilometer in verdammt flotten 11Stunden und 11 Minuten.

Der "Zauberlehrling" gewinnt den Zugspitz-Ultratrail
Sieger auf der Ultradistanz: Der 23-jährige Bad Reichenhaller Philipp Reiter. (Foto: zugspitz-ultratrail.com)
Sieger auf der Ultradistanz: Der 23-jährige Bad Reichenhaller Philipp Reiter. (Foto: zugspitz-ultratrail.com)

Punkt 7.15 Uhr eröffnete Grainaus Bürgermeister Andreas Hildebrandt Samstagfrüh mit seinem Startschuss das Renngeschehen. Bei nahezu perfekten Laufbedingungen ging es für die fast 600 Teilnehmer des Ultratrails auf die 100 Kilometer lange und mit 5.420 Höhenmeter gespickte Runde um die Zugspitze.

Was für Hobbyläufer beinahe unmöglich klingt, schaffte der Sieger in genau 11:11.31,8 Stunden. Nach seinen beiden Triumpfen im Supertrail kürte sich der 23-jährige Bad Reichenhaller Philipp Reiter in diesem Jahr auch zum Sieger auf der Ultradistanz und legte damit einen weiteren Meilenstein in seiner noch jungen Karriere.

17 Minuten später hat es auch Vajin Armstrong geschafft. Für den Neuseeländer hat sich damit sein erster Ausflug zu einem Rennen nach Europa und die damit verbundenen 20.600 Kilometer Anreise mehr als gelohnt. Rang drei geht an einen weiteren Deutschen: trotz Kreislaufproblemen von Beginn des Rennens an, schafft Matthias Dippacher den Sprung auf´s Podest und ist mit seiner Leistung dementsprechend zufrieden.

Bei den Damen ist Ildeko Wermescher abermals eine Klasse für sich. Nach ihrem Sieg im Vorjahr kann sich die Ungarin in diesem Jahr noch einmal steigern und hat am Ende mehr ale eine Stunde Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen Laetitia Pibis aus Frankreich und Dreama Lehman aus den USA.

Gebanntes Warten auf den Start: Das riesige Teilnehmerfeld. (Foto: zugspitz-ultratrail.com)
Gebanntes Warten auf den Start: Das riesige Teilnehmerfeld. (Foto: zugspitz-ultratrail.com)

Bekannte und neue Gesichter auf dem Supertrail-Podium

Während die Ultra-Läufer bereits zwei Stunden unterwegs waren, ging‘s in Leutasch für die 450 Supertrail-Teilnehmer erst so richtig los. Die drückten von Beginn an ordentlich auf´s Tempo und nutzten die idealen Wetterbedingungen für ein spannendes Rennen.

Gleich beim ersten Anstieg konnte sich Thomas Geisenberger in Führung setzen und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Für die insgesamt 68,8 Kilometer und 3.120 Höhenmeter des Supertrails benötigte der Allgäuer lediglich 7:07.06,6 Stunden und konnte das im Ziel selbst kaum glauben.

Rang zwei geht an den Tschechen Jan Zemanik, der 17 Minuten später die Ziellinie überquert. Philipp Zewe aus Stuttgart kämpfte sich im Laufe des Rennens bis auf Platz drei vor und konnte am Ende etwas mehr als eine Minute Vorsprung auf seinen direkten Konkurrenten ins Ziel retten.

Bei den Damen ging der Gesamtsieg im Supertrail wie schon 2012 wieder an Simone Philipp. Die 43-Jährige war am Samstag zwar etwas langsamer als im Vorjahr, freute sich aber dennoch riesig über ihren Triumpf. Auf Rang zwei landet Anna Kotschergina aus Moscow, Anne Gerlach aus Olpe macht das Podium komplett.

Noch eng zusammen: Die Läufer auf der Strecke. (Foto: zugspitz-ultratrail.com)
Noch eng zusammen: Die Läufer auf der Strecke. (Foto: zugspitz-ultratrail.com)

Eine neue Trailrunning-Generation dominiert den Basetrail

Als letzte nahmen die 450 Läuferinnen und Läufer in Mittenwald den Basetrail in Angriff. Die 35,9 Kilometer lange Strecke, auf der insgesamt 1.892 Höhenmeter zu bewältigen sind, lädt geradezu zum Gas geben ein. Und das taten die Top- Läufer auch. Allen voran Stephan Hugenschmidt aus Radolfszell. Der 26- jährige durfte sich bereits nach 3:20.21,1 Stunden im Ziel feiern lassen und bestand damit einen Formtest für die SALOMON 4 TRAIS, die in etwas mehr als einer Woche starten.

Vor allem am steilen Anstieg konnte er seinen Gegnern wertvolle Sekunden stehlen, sodass der Rückstand des Zweitplatzierten, Fabian Schnekenburger, bis ins Ziel auf neuen Minuten anwuchs, der Dritte, Florian Stelzle, kam mit weiteren elf Minuten „Verspätung“ ins Ziel. Die Damen-Konkurrenz war eine klare Sache für Anja Maurer aus Stuttgart. Sie durfte nach 4:27.59,7 Stunden über Platz eins jubeln und konnte mit ihrem Debut auf den Trails mehr als zufrieden sein.

Ellen Clemens sicherte sich mit 4:42.58,3 souverän den zweiten Gesamtrang und durfte damit zugleich über den Sieg in der Master Women-Wertung jubeln. Platz drei ging an Uta Jurkschat aus Schmiedefeld.