ALPIN-Chefredakteur Bene Benedikt war im März 2013 bei der Premiere von "Bavarian Direct - Abenteuer am Ende der Welt" dabei. Lest hier seine Filmkritik.
Die Premiere fand im Mathäser Filmpalast in München vor 400 geladenen Gästen, Medien, Outdoor- und Wintersport-Athleten sowie Fans statt. Die drei Protagonisten nutzen die Gelegenheit ihr Projekt persönlich vorzustellen und berichteten vorab von Ihren Erlebnissen auf Baffin Island.
Für ihre freie Besteigung kletterten sie soweit wie möglich an der ursprünglichen Route und wählten wo nötig Varianten entlang der "Bayerischen Direttissima". Vor drei Jahren war eine Belgische Expedition an dieser Route unterwegs.
Nico und Olivier Favresse, Sean Villanueva, Stephan Hanssens und Silvia Vidal an dieser Route und schafften es bis auf eine Seillänge alles frei zu klettern. Ihre Linie entlang der "Bayrischen Direttissima" nannten sie "Belgarian". Grund genug für die Bayern, diese Expedition nach Baffin zu planen, um auch das letzte Fragezeichen dieser außergewöhnlichen Route zu lösen.
Fotogalerie: Klickt Euch durch die Slideshow mit Impressionen der Mount Asgard-Expedition 2012.
Auf Grund des wechselnden Wetters mit Schneefall mussten sie ihr ursprüngliches Vorhaben, die Route in einem Push frei zu klettern, verwerfen und immer wieder ins Basislager zurückkehren.
Fotogalerie: Klickt Euch durch die Slideshow mit Impressionen der Filmpremiere in München.
Nach mehreren Tagen und Versuchen an der 700 Meter hohen Wand waren sie am Ende mit einem "Team Free Ascent" erfolgreich. Sie bewerteten ihre Linie aus der "Bayrischen Direttissima", der "Belgarian" und zwei "Huberischen" Längen mit dem Schwierigkeitsgrad 5.13b, 8a+, 10- und beurteilten sie als "eine Wahnsinns-Wand, sehr kompakt, bester Fels und technisch sehr anspruchsvoll!"
Alexander fasst die Expedition zusammen "der Asgard hat uns nichts geschenkt, nur der letzte Meter war wirklich leicht… aber es ist immer so: je härter die Herausforderung, desto stärker die bleibenden Erinnerungen."
Auch Thomas ist von der Expedition nach Baffin begeistert und rekapituliert: „Eine Wahnsinns Zeit an einer Wahnsinns Wand . Diese Route kann es mit den Toprouten am El Capitan aufnehmen!"
Fotogalerie: Klickt Euch durch eine Slideshow zu Thomas Huber.
Ein toller Film! Besonders im Vergleich zu den früheren Werken der Huberbuam, die hochtechnisch und mit großem Aufwand produziert worden waren. Hier waren zwei junge Filmer, Franz Hinterbrandner und Max Reichel, mit von der Partie, die leicht und schnell mit Alexander und Thomas unterwegs waren.
Fotogalerie: Klickt Euch durch eine Slideshow zu Alexander Huber.
Da wackelt schon mal die Kamera, da fällt es schwer, die unglaublichen Boulderzüge hoch in der Wahnsinnswand zu verstehen, weil Perspektive und Bildausschnitt zu rasch wechseln und weil der dynamische Schnitt eher ablenkt, wenn man den Huberbuam bei ihrem dritten, vierten, fünften Versuch helfen möchte, sich zu konzentrieren. Aber so ist der Zuschauer wirklich atemlos mitten in der Wand dabei. Dazu die teils ironischen, teils zynischen, teils liebevollen Kommentare von Alexander, Thomas und Mario Walder - großartig!