Initiative "Vom Bahnhof zum Berg" prämiert

Mountain Wilderness vergibt "Prix Wilderness 2011"

Das eigene Auto im Tal stehen lassen, aber trotzdem mobil sein. Ist das möglich? Ja, sogar sehr gut meint Mountain Wilderness Schweiz und würdigt dieses Jahr mit dem Prix Wilderness Projekte, die sich für eine nachhaltige Ergänzung des öffentlichen Verkehrs in den Bergen stark machen - sei es mit Seilbahn, Bus oder Pferdeschlitten.

Mountain Wilderness vergibt "Prix Wilderness 2011"
Foto: Mountain Wilderness
Foto: Mountain Wilderness

Für den Prix Wilderness kamen nur Projekte in die engere Auswahl, die folgende drei Kriterien erfüllen konnten: Verminderung oder - im besten Fall - Vermeidung von motorisierten Individualverkehr, Lärm, CO2 und Parkplätzen. Autofreie Nutzung bestehender Straßen sowie Verzicht auf Straßenneubau. Schaffung eines Mehwertes für die lokale Bevölkerung sowie Förderung von "sanften" Tourismus.

Seilbahn

Der erste Platz ging an den Urner Seilbahnenverband. Die Interessenvertretung von 39 Seilbahnbetreibern im Kanton Uri überzeugte die Jury mit der Veröffentlichung eines speziellen Seilbahnführers für Touristen. Nach Ansicht von Mountain Wilderness Schweiz konnte Dank des Handbuches das Überleben der Seilbahnen erst gesichert werden.

Daraus ergebe sich ein Synergieeffekt, von dem beiden Seiten - Umwelt wie Seilbahnbetreiber - langfristig profitieren würden. Das Auto bliebe im Tal, auf den Neubau von Straßen kann verzichtet werden, während die Seilbahnbetreiber, in den Urner Bergen zumeist Landwirte, einen guten Nebenverdienst erzielen könnten, so heißt es in der Begründung der Jury.

Foto: Mountain Wilderness
Foto: Mountain Wilderness

Pferdeschlitten

Prämiert wurde auch ein Pferdeschlittenunternehmen aus dem Kanton Graubünden. Die Initiative ermöglicht im Winter den Zugang an den Rand des Schweizer Nationalparks Graubünden. "Es ist ein schönes Beispiel", so Mountain Wilderness, "wie mit saisonaler Strassensperrung nachhaltiger und ruhiger Tourismus betrieben werden kann".

Bus

Der dritte Platz ging an eine Kooperation der Gemeinde Grindelwald mit der Autoverkehr Grindelwald AG. Dank des Projektes können bestimmte touristische Ziele um Grindelwald, da für den privaten PKW-Verkehr gesperrt, nur noch mit dem Autobuss erreicht werden.

Mountain Wilderness hofft, auch im kommenden Jahr wieder drei innovative Projekte auszeichnen zu können.

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